Föderaler Notstand in Belgorod nach Drohnenangriffen und schweren Schäden ausgerufen

Der Gouverneur der Belgoroder Grenzregion, Wjatscheslaw Gladkow, gab am Donnerstag nach einer Besprechung mit dem Zivilschutzminister Alexander Kurenkow bekannt, dass in seiner Region ein föderaler Notstand ausgerufen wurde. Gleichzeitig berichtete er von einem Drohnenangriff auf die Stadt Schebekino, bei dem vier Zivilisten verletzt wurden.

Nach Angaben von Minister Kurenkow ist die Situation in der Region sehr angespannt und schwierig. Terroranschläge hätten zu Schäden an Gebäuden und Infrastruktur sowie zu Opfern geführt. Die Schwere der Ereignisse übersteige die Bewältigungskapazitäten der Region. Er appellierte, die Preise für Grundnahrungsmittel und tägliche Bedarfsartikel stabil zu halten.

Das Katastrophenschutzministerium informierte, dass der föderale Notstand finanzielle Unterstützung für die betroffenen Einwohner vorsieht. Betroffene erhalten eine Pauschalzahlung von 15.000 Rubel (etwa 150 Euro). Bei teilweisem Eigentumsverlust werden 75.000 Rubel (750 Euro) ausgezahlt, bei vollständigem Verlust 150.000 Rubel (1.500 Euro). Familienangehörige von Verstorbenen erhalten eine Entschädigung von 1,5 Millionen Rubel (150.000 Euro).

Erst vergangene Woche wurde auch im angrenzenden Kursk der föderale Notstand verhängt, nachdem ukrainische Truppen auf russisches Territorium vorgedrungen waren. Gleichzeitig verstärkten die ukrainischen Streitkräfte ihren Beschuss auf Ortschaften im Belgoroder Gebiet.

Ein föderaler Notstand wird ausgerufen, wenn über 500 Menschen verletzt sind und der Sachschaden 1,2 Milliarden Rubel (12 Millionen Euro) übersteigt. Die Maßnahme umfasst Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, mögliche Evakuierungen durch Behörden, Betriebseinschränkungen für Unternehmen, die Verschiebung von Wahlen und Referenden sowie die erlaubte Beschlagnahme von Eigentum durch staatliche Organe mit Rückgabepflicht. Der Notstand kann maximal 30 Tage dauern und muss anschließend beendet oder verlängert werden.

Der ukrainische Ombudsmann für Menschenrechte hat am Mittwoch laut eigenen Angaben mit seiner russischen Amtskollegin über den Gefangenenaustausch gesprochen. Die Financial Times berichtet, dass die genaue Anzahl der im Gebiet Kursk gefangengenommenen russischen Soldaten unklar, aber sehr hoch ist.

Mehr zum Thema – In Russlands Grenzgebiet Kursk wurde ebenfalls der föderale Notstand ausgerufen.

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