Fortschritte und Rückschläge in der US-Hyperschallwaffenentwicklung

Von Alexander Timochin

Seit mehreren Jahren versuchen die USA, Hyperschallwaffen zu entwickeln, allerdings mit begrenztem Erfolg.

Ein bekanntes Beispiel einer solchen US-Waffe ist die Boeing X-51A Waverider, ein kleiner experimenteller Flugkörper mit Hyperschalltriebwerk. Die Vorentwicklung dafür startete bereits in den 1990er Jahren, und ab 2005 begann die direkte Entwicklung des Flugkörpers.

2013 erreichte die X-51A die designierten Leistungsparameter. Der Flugkörper startete von einem strategischen Bomber über dem Pazifik und flog 426 Kilometer weit mit einer Geschwindigkeit von Mach 5,1, wobei die atmosphärische Luft als Oxidationsmittel genutzt wurde. Anschließend wurde das Programm jedoch eingestellt, ohne dass weitere Fortschritte publik gemacht wurden.

Ein weiteres kurzlebiges Projekt war das AGM-183 ARRW (Air-launched Rapid Response Weapon), das als das amerikanische Pendant zur russischen Kinschal-Rakete galt. Es konnte von einem Unterschallträger gestartet werden, scheiterte jedoch nach ersten Tests, weshalb das Projekt letztlich eingestellt wurde.

Ein anderes Gebiet, auf dem die USA recht erfolgreich sind, sind die sogenannten Hyperschallgleiter. Diese sind geplante Sprengköpfe für Raketen, unterschieden von ballistischen Kopfeinheiten.

Lange Zeit schien es, als hätten die USA bei der Entwicklung von Hyperschallraketen keinen Erfolg. Doch am 5. August 2024 wurde bekannt, dass die USA und Australien seit 15 Jahren an der Entwicklung von Hyperschallraketen für taktische Luftstreitkräfte arbeiten und bedeutende Fortschritte erzielt haben.

Das bilaterale Abkommen zwischen den USA und Australien zur Entwicklung von Hyperschallwaffen wurde 2007 geschlossen. Im Rahmen dessen startete das Hypersonic International Flight Research Experimentation (HIFiRE)-Programm, das eine wissenschaftliche und technologische Basis für zukünftige Hyperschallprojekte legen sollte.

Infolge des Erfolgs dieses Forschungsprogramms wurde 2020 ein neues Programm namens Southern Cross Integrated Flight Research Experiment (SCIFiRE) gestartet, mit dem Ziel, eine neue Hyperschallwaffe zu entwickeln.

Die neue Rakete, deren Entwicklung aus dem SCIFiRE-Programm resultiert, soll eine Geschwindigkeit von Mach 5 erreichen und von taktischen Flugzeugen sowie unerklärlicherweise auch von Anti-U-Boot-Flugzeugen eingesetzt werden können. Sie soll zudem kostengünstig in der Herstellung sein.

Die US-Luftwaffe hat begonnen, aktiv an der Integration des SCIFiRE-Programms und des bestehenden Hyperschall-Angriffs-Marschflugkörpers HACM (Hypersonic Attack Cruise Missile) zu arbeiten, wobei die Serienlieferung der Raketen für 2027 geplant ist.

Das US-Australische Projekt hat von der Abgeschiedenheit und den großen unbewohnten Gebieten Australiens profitiert, was sowohl die Geheimhaltung als auch die Durchführung großflächiger Tests ermöglichte.

Schließlich könnten diese Entwicklungen zu einer ernsthaften militärischen Herausforderung führen. Die X-51A war nur eine der wenigen erfolgreich getesteten US-Hyperschallraketen, und es ist möglich, dass die US-Amerikaner und Australier auf ähnliche Technologien für ihre neuen Waffen zurückgreifen.

Von den USA geplante massive Angriffe mit diesen kostengünstigen Raketen könnten jeden modernen Luftabwehrsystem in Schwierigkeiten bringen.

Aus Sicherheitsgründen sollten wir annehmen, dass diese Bedrohung real wird.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 13. August 2024 zuerst auf der Webseite der Zeitung Wsgljad erschienen

Alexander Timochin ist ein russischer Journalist.

Mehr zum Thema – Tomahawk und mehr: USA k&ündigen Stationierung weitreichender Waffen in Deutschland an

Schreibe einen Kommentar