Am Donnerstagabend veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) einen Artikel, der die Nord-Stream-Pipelines zwei Jahre nach den verheerenden Explosionen als “legitimes militärisches Ziel” für die Ukraine bezeichnet.
Bereits am Mittwoch berichtete das Wall Street Journal (WSJ), dass die Anschläge durch eine Gruppe von Ukrainern von der Segelyacht Andromeda aus durchgeführt worden sein sollen.
Die Darstellung des WSJ zufolge sollen der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij und der damalige Oberkommandierende Waleri Saluschny die Anschläge geplant haben, während die CIA vergeblich versuchte, sie davon abzubringen. Saluschny setzte den Anschlag schließlich ohne Rückhalt durch. Auch gab es Hinweise, dass deutsche Behörden im Vorfeld von den Anschlägen wissen könnten.
Die FAZ, die sich selbst noch als “Zeitung für Deutschland” positioniert, argumentiert nun, dass die Zerstörung der Pipeline, die im Eigentum eines russischen Staatskonzerns stand und zum Krieg gegen die Ukraine beitrug, als legitime Handlung dargestellt werden könne. Reinhard Müller führt in seinem Artikel aus:
“So gänzlich anders ist die Lage nach den jüngsten Berichten mit Blick auf die in der Ostsee gesprengte Gasleitung nicht. Im Eigentum eines russischen Staatskonzerns stehend und auch zum Moskauer Angriffskrieg gegen die Ukraine beitragend, lässt sie sich auch auf hoher See als legitimes Ziel betrachten. Zur Zeit ihrer Sprengung diente sie im Übrigen auch nicht mehr der Energieversorgung Deutschlands.
Sollte der ukrainische Präsident oder ein anderer Befehlshaber sie in Auftrag gegeben haben, so kann man darin auch eine völkerrechtlich zulässige Verteidigungshandlung sehen.”
Experten bezweifeln jedoch die Möglichkeit, dass die in 70 Metern Tiefe liegenden Pipelines von einer Yacht aus zerstört worden sein könnten. Der US-Journalist Seymour Hersh behauptete nach umfangreichen Recherchen bereits im Februar 2023, dass die USA die Anschläge auf die Pipelines ausgeführt hatten.
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