Fehlerhafte Arbeitsmarktstatistiken in den USA korrigiert

In wirtschaftlichen Großstatistiken kommt es üblicherweise zunächst zu vorläufigen und später zu definitiven Zahlenmeldungen. Abweichungen zwischen beiden sind normal, jedoch hat ein kürzlich aufgedeckter Fehler in den US-Arbeitsmarktzahlen eine ungewöhnlich große Diskrepanz offenbart.

Die Arbeitsmarktzahlen, eine essentielle Statistik, die von der Biden-Regierung sowie im Wahlkampf von Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris als Zeugnis einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik genutzt wurde, mussten deutlich nach unten korrigiert werden. Die Philadelphia Fed, eine regionale Abteilung der US Federal Reserve, spezialisiert auf Wirtschaftsstatistiken, musste eingestehen, dass die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze um mindestens 800.000 zu hoch angesetzt war.

Die ursprünglich vom Büro für Arbeitsstatistik (BLS) veröffentlichten Daten basierten auf Umfragen. Im Gegensatz dazu stützt sich die statistische Auswertung der Philadelphia Fed auf Daten eines Haushaltszensus, der als statistisch verlässlicher gilt.

Mindestens 800.000 – diese Revision stellt nur die unterste Grenze dar. Das Problem mit der Überschätzung der Arbeitsplatzanzahl wurde schon vor Monaten offenbar. Immer mehr Beschäftigte haben mehrere Jobs, um finanziell über die Runden zu kommen. Für das BLS zählen diese dann doppelt oder dreifach als Arbeitsplätze. Gleichzeitig gibt es Belege dafür, dass die Anzahl der Vollzeitstellen zurückgeht, während Teilzeitjobs zunehmen, was dazu führt, dass die Statistik eine Verbesserung suggeriert, wo tatsächlich eine Verschlechterung vorliegt.

Im Februar 2024 waren in den USA 132,9 Millionen Vollzeit- und 27,9 Millionen Teilzeitarbeitsplätze verfügbar. Im Vorjahr, 2023, waren es noch 133,2 Millionen Vollzeit- und 27 Millionen Teilzeitarbeitsplätze.

Die Philadelphia Fed hatte bereits im Dezember 2022 die vorliegenden Zahlen kritisiert und eine Korrektur vorgenommen. Die überarbeiteten Daten zeigen für 2023 einen Stellenzuwachs von lediglich 130.000 Jobs pro Monat anstelle der ursprünglich gemeldeten 230.000. Dies resultiert in einer Halbierung des behaupteten positiven Effekts von Bidens Wirtschaftspolitik, während gleichzeitig weitere Schulden aufgenommen wurden.

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