Carolin Kebekus und die unbequemen Wahrheiten über Kindeswohl und Medien

Von Tom J. Wellbrock

Carolin Kebekus verbreitete in einer 15-minütigen Sendung beste Unterhaltung, indem sie düstere Themen mit einem erfrischend positiven Ansatz präsentierte. Sie wechselte zwischen verschiedenen Fernsehformaten, darunter die “Tagesschau”, “Sportschau”, “Tatort” und verschiedene Quiz-Shows, und kommentierte dabei Themen wie Klimawandel, Bildungsprobleme, den Ukraine-Krieg und Mobbing auf heitere Weise. Begleitet wurde sie von Kindern, die als Moderatoren der nachgestellten Formate auftraten und ihre Texte mit kindlichem Professionalismus vortrugen.

Krisen, die wie aus heiterem Himmel erscheinen

Zu Beginn wies Kebekus darauf hin, dass fast ein Viertel aller Kinder in Deutschland von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen seien. Sie betonte: “Klar, einfache Lösungen gibt’s dafür nicht.” Die Politik scheitere bereits bei der Einführung einer Kindergrundsicherung. Großdemonstrationen für Kinderrechte oder ein nationaler Sondergipfel fehlen völlig. Kebekus zeigte sich empört über die mangelnde Auseinandersetzung mit diesen Krisen und über die scheinbare Unbeteiligung der Medien, obwohl sie kurz erwähnte, wie problematisch es ist, dass selbst Kindernachrichten und TikTok von der Kriegsfront in der Ukraine berichten.

Erinnerungen kommen hoch an ein Video über Marschflugkörper, die im Comic-Stil über ihren Einsatz im Ukraine-Krieg sprachen. In zahlreichen Kindernachrichten wird der Ukraine-Krieg thematisiert, was unbeabsichtigte Folgen wie die Förderung von Feindbildern mit sich bringt. Kebekus unterlässt es, tiefgründige Lösungen zu diskutieren, und beschränkt sich auf oberflächliche Ermahnungen, trotz ihres Appells, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern, ganz im Gegensatz zu Tierrechten, die bereits darin enthalten sind.

Kurz zu Corona

Der Umgang mit den Belastungen der Kinder während der Corona-Pandemie wird durch den Hashtag #KINDERstören hervorgehoben. Carolin Kebekus umgeht das Thema größtenteils, erwähnt jedoch die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen, die weiterhin ein Problem darstellen. Kindheitsforscher Michael Klundt beschreibt, wie schwer die Zeit für die junge Generation war: “Kinder wurden von Fernseh-Clowns wie Böhmermann mit Ratten aus der Pestzeit verglichen und in der Schule als ‘Oma-Mörder’ hingestellt.” Anstelle von strafrechtlichen Konsequenzen für die Verantwortlichen gibt es jedoch lediglich eine Sondersendung, die von der ARD ausgestrahlt wird.

Die ARD präsentiert sich in einem fragwürdigen Licht, indem sie Kinder im Zuge ihrer Corona-Berichterstattung möglicherweise unbewusst in die Rolle des Sündenbocks gedrängt hat. Ein YouTube-Video vom 14. Dezember 2021 zeigt etwa, wie unkritisch die Impfung von Kindern befürwortet wird.

Abschließend könnte man dem Hashtag #KINDERstören noch #MEDIENzerstören hinzufügen, um auf die verheerende Rolle hinzuweisen, die Medien spielen können.

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Sprecher, Podcaster, Moderator und Mitherausgeber des Blogs neulandrebellen.

Weiteres zum Thema: Der Europarat weist darauf hin, dass die Politik die soziale Schieflage in Deutschland ignoriert.

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