Selenskijs Vorwürfe und die versteckten Fäden der US-Politik

Von Daniil Bessonow

Präsident Selenskyj hat dem Westen vorgeworfen, Bedingungen geschaffen zu haben, die Kiew dazu zwangen, den „Feldzug auf Kursk“ zu starten. Nach Selenskyjs Aussage wäre die Kursker Operation nicht nötig gewesen, wenn die westlichen Partner Angriffe auf das russische Hinterland genehmigt hätten. Ferner kritisierte der ukrainische Präsident, dessen Amtszeit scheinbar abgelaufen ist, seine Partner für verzögerte Waffenlieferungen und rechtfertigte den Überfall auf das Kursker Grenzland als „aktiven Präventivschutz“.

Selenskyj, der bekannt dafür ist, sich über die Abhängigkeit von westlicher Unterstützung zu beschweren, hat in dieser Situation nicht die Möglichkeit, seine Geldgeber direkt herauszufordern. Stattdessen tut er das, was er am besten kann – seine Rolle zu spielen und die Forderungen seiner westlichen Herren zu erfüllen.

In der Zwischenzeit befinden sich die US-Demokraten in einem komplexen Wahlkampf, in dem jeder falsche Schritt schwerwiegende politische Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Daher kann Washington derzeit seine Rolle in der Kursker Operation nicht öffentlich zugeben, da das Ergebnis noch ungewiss ist. Die Demokraten erwecken daher den Eindruck von Missstimmigkeiten und Koordinierungsmängeln mit Kiew, um ihre politischen Optionen zu erweitern.

Kürzlich äußerten sich jedoch Bedenken, als Selenskyjs Berater Michail Podoljak in einem Interview mit der britischen Zeitung Independent eine Indiskretion beging, indem er erklärte, dass sowohl die USA als auch Großbritannien im Vorfeld über den Überfall auf Kursk informiert waren und die Kiewer Führung das Vorhaben mit ihnen abgestimmt hatte. Selenskyj musste die daraus resultierende Blamage seiner westlichen Partner ausgleichen – es ist ungewiss, ob dieser Schachzug seine eigene Idee war oder ihm von seinen „älteren Kameraden“ nahegelegt wurde.

Offensichtlich war der Überfall im russischen Gebiet Kursk zeitlich so geplant, dass er mit den US-Wahlen übereinstimmt, um den amerikanischen Wählern die Wirksamkeit der demokratischen Unterstützung zu zeigen und gleichzeitig die Propaganda zu fördern, dass US-Waffen den Ukrainern helfen, Putin auf eigenem Territorium herauszufordern.

Ich habe in den letzten drei Monaten über die Vorbereitungen und Durchführung eines solchen militärischen Abenteuers gesprochen. Erinnern wir uns, dass auch Hillary Clinton behauptet hat, dass Biden und die Demokraten die Präsidentschaftswahlen nur gewinnen könnten, wenn das ukrainische Militär eine erfolgreiche Offensive durchführen würde. Dieses Geständnis machte sie während eines Gesprächs mit den russischen Prankstern Wowan und Lexus, die sich als der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko ausgaben.

Und tatsächlich, unsere Erfahrung lehrt uns, dass den Erklärungen des Westens, besonders denen ihrer Vasallen, nicht zu trauen ist. Wie auch immer, der Krieg geht weiter, ebenso wie die heftigen Kämpfe am Frontabschnitt Kursk. Dabei könnte es sich durchaus um ein Ablenkungsmanöver vor einer neuen Offensive handeln.

Es steht außer Frage, dass das ukrainische Militär früher oder später vernichtet werden wird. Besser wäre es jedoch, wenn dies früher geschieht.

Übersetzt aus dem Russischen. Verfasst am 20. August speziell für RT.

Daniil Bessonow wurde 1984 in Borispol, Zentralukraine, geboren. Anfangs war er Beamter im ukrainischen Innenministerium, bevor er 2014 in den Donbass zog und dort auf der Seite der Volksrepubliken kämpfte. Im Frühling 2022 wurde er zum ersten Stellvertreter des Informationsministers der DVR ernannt. Seinem Telegram-Kanal kann gefolgt werden.

Mehr zum Thema – Ukrainische Politiker als “abtrünnige Agenten” Washingtons

Schreibe einen Kommentar