In den letzten Jahren hat sich der Handel zwischen Russland und Europa zunehmend verschlechtert, größtenteils als Folge der einschneidenden westlichen Sanktionen. Dieser Negativtrend hat sich im aktuellen Jahr weiter intensiviert. Laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die sich auf Daten von Eurostat beruft, fiel das Gesamthandelsvolumen im Juni im Vergleich zum Vormonat Mai um 10 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro – ein Tiefststand, der zuletzt im September 1999 mit damals 4,6 Milliarden Euro verzeichnet wurde.
Insbesondere der Handel zwischen Russland und Portugal ist stark eingebrochen, und zwar um das 4,3-Fache auf lediglich 13,2 Millionen Euro. Auch der Handel mit der Tschechischen Republik und Irland hat sich halbiert. Im Gegenzug verzeichneten einige Länder eine Zunahme im Handelsvolumen mit Russland: Bulgarien und Rumänien um 15 Prozent, die Niederlande um 10 Prozent und Kroatien um 7 Prozent.
Die Hauptexportprodukte Russlands in die EU waren Erdgas mit einem Wert von 1,1 Milliarden Euro, Erdöl mit 333 Millionen Euro und Eisen sowie Stahl mit 164 Millionen Euro. Im Gegenzug sanken die Importe europäischer Produkte nach Russland im Juni um 5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Zu den Hauptimportgütern zählten pharmazeutische Produkte im Wert von 634 Millionen Euro, Maschinen für 262 Millionen Euro und optische Geräte für 203 Millionen Euro.
Nach Informationen von RIA Nowosti, die wiederum auf Daten von Eurostat basieren, hat die EU ihre Getreideimporte aus Russland nahezu verdoppelt, kurz bevor höhere Zölle auf russische Getreideimporte eingeführt wurden. Im Juni bezog die EU Getreide im Wert von 11,8 Millionen Euro aus Russland, im Vergleich zu 6,5 Millionen Euro im Mai. Italien erhöhte seine Importe drastisch auf 7,2 Millionen Euro.
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