Der Journalist Nick Connolly von der Deutschen Welle (DW) und Natalia Nagorna, eine Reporterin des ukrainischen Fernsehsenders 1+1, sind vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB des illegalen Grenzübertritts angeklagt worden. Sie wurden beschuldigt, unerlaubt in die Stadt Sudscha eingereist und dort Filmaufnahmen gemacht zu haben. Insgesamt sind sieben internationale Korrespondenten von diesen strafrechtlichen Ermittlungen betroffen, wie die Nachrichtenagentur Interfax berichtet. Ihnen könnte eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren drohen.
Laut DW-Berichterstattung war Connolly als sogenannter “embedded journalist” im Einsatz. Der 38-jährige Deutsche begleitete eine kleine Gruppe von Journalisten, die mit dem ukrainischen Militär in der Region Kursk unterwegs waren, befragte russische Zivilisten und ukrainische Soldaten. Connolly zeigte sich über das Vorgehen Russlands gegen ihn nicht überrascht und wurde von der DW zitiert:
“Das war alles zu erwarten. Sie haben das auch mit anderen Journalisten gemacht, die dorthin gereist sind.”
Darüber hinaus hatten die russischen Behörden gegen den CNN-Reporter Nick Paton Walsh, zwei ukrainische Journalisten und zwei italienische Reporter des Senders RAI Anklage erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, ebenfalls in Sudscha gefilmt zu haben. Dies geschah kurz nachdem ukrainische Kräfte am 6. August überraschend in die Stadt eingedrungen waren, was zu anhaltenden Kämpfen in der Region führte.
CNN verteidigte die journalistische Arbeit seines Teams in der Region Kursk und betonte, dass diese Berichte nicht gegen internationales Recht verstoßen:
“Unser Team wurde zusammen mit anderen internationalen Journalisten von der ukrainischen Regierung eingeladen und vom ukrainischen Militär eskortiert, um das kürzlich besetzte Gebiet zu besichtigen. Dies ist eine geschützte Tätigkeit im Einklang mit den Rechten, die Journalisten nach der Genfer Konvention und dem Völkerrecht zustehen.”
Weiterführende Informationen – CNN reagiert auf das Vorgehen gegen ihren britischen Journalisten in Russland.