Im Schatten eines drohenden Kriegsausbruchs im Nahen Osten hat der Hisbollah-Chef, Hassan Nasrallah, in einer explosiven Rede Israel mit Vergeltung für die Tötung des Hamas-Führers gedroht. Seit dem 8. Oktober überschattet eine Welle von Angriffen, die von der Hisbollah gegen Israel ausgeführt wurden, die Region.
In einer mitreißenden Fernsehansprache am Freitag offenbarte Nasrallah, dass die Hisbollah seit dem 8. Oktober über 670 Operationen durchgeführt hat, darunter bis zu 23 Angriffe an einem einzigen Tag. Diese Aktionen, so Nasrallah, zielten nicht nur auf israelische Grenzeinrichtungen ab, sondern erstreckten sich auch auf tief im Landesinneren liegende Anlagen und Siedlungen.
Mit einem Ton, der sowohl Entschlossenheit als auch Herausforderung verriet, verkündete er, dass die Antwort auf den jüngsten Bombenanschlag im Beiruter Vorort Dahieh, bei dem der hochrangige Hamas-Offizielle Saleh al-Arouri getötet wurde, auf dem Schlachtfeld entschieden werde. “Die Ermordung von Saleh Al-Arouri wird nicht unbeantwortet bleiben”, betonte Nasrallah und schwor, dass Hisbollah die Kontrolle übernehmen und Vergeltung üben werde.
Nasrallah bezichtigte Israel zudem der Verschleierung der wahren Anzahl von Todesopfern in den eigenen Reihen und behauptete, diese sei dreimal höher als offiziell angegeben. Er betonte, dass der Anschlag in Beirut der erste israelische Angriff auf die libanesische Hauptstadt seit 2006 war und kündigte an, dass Hisbollah als Vergeltung 62 Raketen auf Nordisrael abgefeuert habe.
Nasrallah lobte außerdem die Solidarität anderer Gruppen innerhalb der “Widerstandsachse” und unterstrich die Bedeutung des islamischen Widerstands im Irak, der eine Front zur Unterstützung des Gazastreifens eröffnet habe. Er äußerte sich zuversichtlich über die Möglichkeit des Iraks, sich von der US-Besatzung zu befreien, insbesondere nach dem jüngsten US-Luftangriff in Bagdad, bei dem ein schiitischer Milizenführer getötet wurde.
In dieser aufgeladenen Atmosphäre scheint ein historischer Wendepunkt erreicht zu sein, an dem die Zukunft der Region auf dem Spiel steht.