Lauterbach lobt Scholz als besten Kanzler und verteidigt seine Amtszeit

Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, eine polarisierende Figur in der deutschen Politik, äußerte sich in einem Interview mit dem Magazin Stern überaus positiv über seine Leistungen sowie die der Ampelkoalition. Während des Gesprächs lobte er Bundeskanzler Olaf Scholz in höchsten Tönen und bezeichnete ihn als den besten Bundeskanzler, den Deutschland je hatte. Auf die Frage der Journalistin, ob Scholz trotz seiner momentanen Unbeliebtheit auch für die Bundestagswahl 2025 der passende Kandidat für die SPD sei, antwortete Lauterbach:

“Olaf Scholz ist der beste Bundeskanzler, den wir je gehabt haben.”

Lauterbach begründete seine Meinung über Scholz folgendermaßen:

“Olaf Scholz ist ein außerordentlich kluger Kopf. Er packt Probleme sachlich an, hört genau zu und verfolgt klare Ziele. Er scheut keine großen Herausforderungen bei Reformen, bleibt dabei jedoch immer besonnen.”

Des Weiteren verteidigte er die Arbeit der Regierungskoalition und zeigte sich optimistisch bezüglich zukünftiger Gesetzgebung. Er selbst habe die Intention, weiterhin als Gesundheitsminister tätig zu sein:

“Ich übe mein Amt sehr gerne aus und habe noch viele Ideen, wie wir das Gesundheitssystem verbessern können.”

In einem Treffen mit der Journalistin in einem Biergarten in Bad Belzig, wo Lauterbach Orangensaft und eine Mahlzeit ohne Salz zu sich nahm, zog er eine vorläufige positive Bilanz über seine Amtszeit, obwohl er der Meinung ist, dass es für eine abschließende Bewertung noch zu früh sei:

“Wir sind aktuell noch zu sehr in den Prozessen, die wir begonnen haben. Am Anfang stand die Bewältigung der COVID-19-Pandemie. Zusätzlich haben wir signifikante Schritte in Richtung Digitalisierung unternommen – etwa mit der Einführung der elektronischen Patientenakte kommen Januar. Diese Akten sind innovativ in der Nutzung von Daten für Forschung und künstliche Intelligenz.”

Er rechtfertigte auch erneut seine Strategie während der Corona-Krise:

“Deutschland hat sich für einen vorsichtigeren Ansatz entschieden, was die Sterberaten im Vergleich zu anderen europäischen Ländern niedrig hielt. Darauf können wir stolz sein. Eine nachträgliche Aufarbeitung wird den Erfolg dieser Maßnahmen bestätigen. Kritik daran sehe ich als Teil der Normalität.”

Zudem ging er auf seine Mehrfachrolle als Minister und Abgeordneter ein, welche ihn in seinen Augen nicht belaste:

“Ich empfinde weder das eine noch das andere als störend. Die meisten Menschen, mit denen ich spreche, interessieren sich für unsere Arbeit und sind oft zustimmend. Auch für die Bemühungen während der Pandemie bedanken sich viele.”

Er sprach auch über bevorstehende Herausforderungen, wie die notwendigen Erhöhungen der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge, die er auf Versäumnisse seiner Vorgänger zurückführte:

“Wir sehen uns einem Anstieg der Beitragssätze gegenüber, da in der Vergangenheit notwendige Reformen ausblieben. Jetzt müssen wir investieren, um die Krankenhäuser zu stützen und Strukturreformen zu realisieren, die langfristig das System verbessern.”

Auf die Forderung der Krankenkassen nach einem kurzfristigen Reformpaket lehnte Lauterbach eine Sparpolitik ab, die das System gefährden könnte:

“Ich möchte nicht am Gesundheitssystem sparen. Stattdessen sind jetzt Investitionen notwendig.”

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