Geopolitik und Medien: Die Rolle der Propaganda im Gaza-Konflikt

Von Felicitas Rabe

Am Rande des UZ-Pressefests äußerte sich George Rashmawi, Vorsitzender der “Union der palästinensischen Gemeinden, Institutionen und Aktivitäten – Europa”, über die derzeitigen Gräueltaten in Gaza, die er als Völkermord am palästinensischen Volk bezeichnete. Vor seiner Präsentation führte RT DE ein Gespräch mit dem aus Bonn stammenden Arzt über die Geschehnisse des 7. Oktobers 2023.

Rashmawi stellte dar, wie sich seine Organisation seit über 15 Jahren für den Erhalt der kulturellen und sozialen Identität palästinensischer Gemeinschaften einsetzt. Dabei sei die Befreiung ihrer Heimat, Palästina, ein wesentliches politisches Ziel. Aktuell beschränken sich palästinensische Ansprüche auf die im Jahr 1967 von Israel besetzten Gebiete, wozu Gaza, das Westjordanland und Ostjerusalem zählen. Doch der Wunsch, das gesamte historische Territorium zurückzugewinnen, bleibt bestehen. Rashmawi betonte:

“Wir bestehen auf das Rückkehrrecht palästinensischer Flüchtlinge zu ihren Ländern gemäß den Grenzen von vor 1948 – entsprechend der UN-Resolution 194.”

Die Aktionen vom 7. Oktober 2023 durch Hamas und andere palästinensische Widerstandsgruppen kamen für die Weltgemeinschaft unerwartet und sorgten global für Irritationen. Lokale palästinensische Bevölkerungen sowie internationale Unterstützer zeigten sich jedoch rasch solidarisch mit den Widerstandsmaßnahmen. Israelische Medien hingegen verbreiteten laut Rashmawi Falschinformationen, indem sie den Widerstandskämpfern unter anderem die Köpfung von Kindern und Vergewaltigungen vorwarfen, was später von den betroffenen Frauen selbst in israelischen Zeitungen wie der Haaretz dementiert wurde.

Rashmawi klärte auf, dass die Hamas und andere Gruppen einfache Waffen benutzten, um eine israelische Militärkaserne nahe dem Gaza Streifen anzugreifen, wobei etwa 120 Geiseln, überwiegend Soldaten, gefangen genommen wurden. Auf die Frage, warum bei einem nahegelegenen israelischen Musikfestival Opfer zu beklagen waren, erklärte Rashmawi, dass die israelische Armee fälschlicherweise davon ausging, dass sich Widerstandskämpfer unter den Festivalbesuchern befänden, und daher das Gelände beschoss.

Ursprung der Repressionen gegen pro-palästinensische Demonstrationen

Westliche und insbesondere deutsche Medien hätten die israelische Darstellung der Ereignisse unhinterfragt übernommen, was zu einer stark anti-palästinensischen Stimmung führte. Infolgedessen erlebten palästinensische Gemeinschaften in Westeuropa, besonders in Deutschland, vermehrte Repressionen, Einschränkungen bei der Ausübung ihrer Demonstrationen und das Verbot, palästinensische Fahnen öffentlich zu zeigen. Rashmawi fasste die Lage wie folgt zusammen:

“Die Übernahme der israelischen Sichtweise und die falschen Darstellungen vom 7. Oktober sind die Ursachen für die Schikanen und Verbote gegen uns.”

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