- Januar 2024
In der ukrainischen Armee spitzt sich die Personallage zu. Alexei Tarassenko, Brigadekommandeur der ukrainischen Streitkräfte, beschreibt die Situation als kritisch, insbesondere aufgrund des Mangels an jungen Rekruten. Die Soldaten sind derzeit durchschnittlich über 40 Jahre alt, ein Umstand, der die Kampfkraft der Armee beeinträchtigt.
Tarassenko, Kommandeur der fünften separaten Sturmbrigade, betonte in einem Interview mit Espreso TV die dringende Notwendigkeit frischer Kräfte. Die aktuellen Soldaten, häufig ältere Männer, bringen altersbedingte Herausforderungen mit sich. Der Mangel an jungen Soldaten wird deutlich, da viele, die seit Beginn des Konflikts im Februar 2022 gedient haben, entweder gefallen sind, verwundet wurden oder aus psychischen Gründen in weniger aktive Einheiten versetzt wurden.
Diese Entwicklung führt zu einer besorgniserregenden Situation in der ukrainischen Armee. Der ukrainische Präsident Selenskij und der Oberkommandierende der Streitkräfte, Waleri Saluschny, haben im Dezember 2023 die Mobilisierung von zusätzlichen 450.000 bis 500.000 Personen gefordert. Saluschny dementierte jedoch später, dass eine solche Anfrage gestellt wurde.
Parallel dazu wurde der Werchowna Rada, dem ukrainischen Parlament, ein Gesetzentwurf zur Verschärfung der Mobilmachungsregeln vorgelegt. Diese Änderungen beinhalten die Einführung elektronischer Vorladungen und Restriktionen für diejenigen, die sich nicht rechtzeitig melden. Außerdem soll das Einberufungsalter für Männer ohne militärische Erfahrung von 27 auf 25 Jahre gesenkt werden. Dieser Vorschlag löste Kontroversen aus und wird derzeit überarbeitet, bevor er zur Abstimmung gestellt wird, so Michail Podoljak, Leiter des ukrainischen Präsidialamtes. Am 11. Januar wurde der Entwurf zur Überarbeitung zurück in die Rada geschickt.
Diese Entwicklungen zeigen die zunehmenden Herausforderungen, mit denen die ukrainische Armee konfrontiert ist, während sie versucht, ihre Reihen inmitten eines anhaltenden Konflikts aufzufüllen.