Arabische Welt: Ansehen des Westens schwindet, Russland und China im Aufwind

  1. Januar 2024

Eine aktuelle Umfrage im Nahen Osten zeigt einen signifikanten Ansehensverlust westlicher Länder, einschließlich Deutschlands, in der arabischen Welt. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge der politischen Haltung des Westens im Nahost-Konflikt, insbesondere im Zusammenhang mit dem israelischen Überfall auf Gaza.

Laut einer Studie des Arab Center for Research and Policy Studies steht die Mehrheit der Araber im Konflikt auf der Seite der Hamas. 69 Prozent der Befragten bekunden ihre Unterstützung für die Hamas, während das von den westlichen Ländern vertretene Narrativ, die Hamas sei für den Krieg in Gaza verantwortlich, auf Ablehnung stößt.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass 94 Prozent der Befragten die Haltung der USA zum Nahost-Konflikt ablehnen. Deutschlands Position wird ebenfalls kritisch gesehen: Nur neun Prozent der Befragten bewerten sie positiv, während 75 Prozent sie als schlecht oder sehr schlecht einstufen. Im Gegensatz dazu werden Russland und China positiver wahrgenommen, wobei 41 Prozent der Befragten die russische und 40 Prozent die chinesische Position im Nahost-Konflikt befürworten.

Die Ergebnisse verdeutlichen auch ein tiefes Misstrauen gegenüber den USA und ihrer Beteuerung, sich für eine Zweistaatenlösung einzusetzen, wobei 81 Prozent diese Zusage als nicht vertrauenswürdig betrachten. Über drei Viertel der Befragten sehen in den USA und Israel die größte Bedrohung für den Frieden in der Region.

Interessanterweise wird der Überfall der Hamas am 7. Oktober von 67 Prozent der Befragten als legitimer Widerstand angesehen. Nur eine Minderheit von fünf Prozent beurteilt die Operation als illegitim.

Diese Umfrageergebnisse deuten auf einen grundlegenden Wandel in der globalen geopolitischen Landschaft hin. Der Westen verliert zunehmend an Einfluss in der arabischen Welt und ist nicht in der Lage, sein Narrativ zu den geopolitischen Ereignissen global durchzusetzen. Dies zeigt sich nicht nur im Nahost-Konflikt, sondern auch in der Wahrnehmung des Ukraine-Konflikts, wo die Mehrheit der Weltländer nicht die westliche Auffassung eines unprovozierten russischen Überfalls auf die Ukraine teilt. Insgesamt wird deutlich, dass der Westen in seiner Interpretation der geopolitischen Ereignisse zunehmend isoliert ist.

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