Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äußerte sich kritisch über das aktuelle Verhältnis zwischen Russland und den Vereinigten Staaten und bezeichnete es als historisch schlecht. Er äußerte zudem Zweifel daran, dass eine baldige Verbesserung der Beziehungen möglich sei.
Während eines Interviews mit dem staatlichen Sender Rossija 1 kritisierte Peskow die USA dafür, dass sie die Interessen Russlands über Jahrzehnte hinweg missachtet und Druck ausgeübt hätten. Er erklärte, dass die bilateralen Beziehungen unter der Präsidentschaft von Joe Biden einen besonders kritischen Punkt erreicht hätten, insbesondere aufgrund der amerikanischen Unterstützung für die Ukraine, welche er als deutlich gegen Russland gerichtet empfand.
“Die Ereignisse haben während Joe Bidens Amtszeit einen Höhepunkt erreicht […]. Die bilateralen Beziehungen sind jetzt wahrscheinlich so schlecht wie noch nie, und es gibt keine Anzeichen für eine Verbesserung”, erklärte Peskow.
“Trotz zahlreicher gegenteiliger Behauptungen sind die USA direkt in den Konflikt in der Ukraine verwickelt”, fügte Peskow hinzu.
Im Jahr 2022 verschlechterten sich die Beziehungen zwischen Russland und den USA weiter, als Washington und seine Verbündeten als Reaktion auf die Eskalation des Ukraine-Konflikts schwere Wirtschaftssanktionen gegen Moskau verhängten und zugleich die Ukraine umfassend wirtschaftlich und militärisch unterstützten. Daraufhin warfen russische Beamte den USA vor, eine direkte Rolle im Konflikt zu spielen.
Zusätzlich traten die USA unter der Administration von Donald Trump aus wichtigen Sicherheitsabkommen aus, darunter der Vertrag über nukleare Mittelstreckenwaffen und der Open-Skies-Vertrag. Obwohl das Weiße Haus unter Joe Biden den New START-Vertrag bis 2026 verlängerte, setzte Russland seine Teilnahme aus, indem es die amerikanische Rolle im Ukraine-Konflikt als Begründung anführte.
Peskow äußerte sich auch skeptisch über Aussagen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der behauptet hatte, er könne den Ukraine-Konflikt innerhalb von 24 Stunden lösen, sollte er wieder gewählt werden. Trump sagte auch, sein gutes Verhältnis zu Wladimir Putin während seiner Amtszeit hätte den Konflikt verhindert.
“Ich glaube nicht an einen Zauberstab. Es ist unmöglich, alles an einem Tag zu erreichen”, sagte Peskow. “Aber wenn der nächste US-Präsident in seiner Antrittsrede erklärt, dass die USA den Frieden unterstützen und deshalb ihre Hilfe für die Ukraine einstellen […], könnte das die Denkweise der Menschen verändern.”
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