Inbetriebnahme des neuen Atomreaktors in Flamanville nach langen Verzögerungen

Nach einem Vierteljahrhundert hat Frankreich wieder einen neuen Atomreaktor in Betrieb genommen. Der staatliche Energieversorger EDF gab bekannt, dass die Atomsicherheitsbehörde am Montag die Erlaubnis für die Aufnahme der Kernspaltung im dritten Reaktorblock des Kernkraftwerks Flamanville erteilt hat. Laut Planungen soll die Anlage im Herbst ans Stromnetz angeschlossen werden.

In der Anfangsphase wird der Reaktor mit nur 1 bis 2 Prozent seiner maximalen Leistung betrieben. Sobald er 25 Prozent seiner Gesamtkapazität, entsprechend 1.600 MW, erreicht hat, wird er vollständig ans Netz gehen. Bei Erreichen seiner vollen Leistungsfähigkeit wird dieser Reaktor zum stärksten im ganzen Land.

Doch bevor der Reaktor vollständig betriebsfähig ist, stehen noch umfangreiche Tests an. Wie die Tageszeitung Le Figaro berichtet, hat sich der Bau und die Inbetriebnahme des Reaktors deutlich verzögert. Ursprünglich war der Start der Kernspaltung bereits für Juli vorgesehen, doch die Fertigstellung des Reaktors verzögerte sich um zwölf Jahre. Die Investitionskosten beliefen sich zuletzt auf circa 13,2 Milliarden Euro – viermal mehr als zunächst geplant.

Das Kernkraftwerk Flamanville liegt am Ärmelkanal in der Normandie und verfügt bereits über zwei Druckwasserreaktoren, die in den Jahren 1986 und 1987 in Betrieb gingen. Der Bau des dritten Reaktors begann im Jahr 2007.

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