Die Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben am Montag einen US-Militärfrachter im Roten Meer angegriffen. In Reaktion darauf haben die EU-Staaten eine Grundsatzentscheidung für einen Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt in dieser strategisch wichtigen Region getroffen.
Die schiitische Ansar-Allah-Bewegung, die hinter den Huthi-Rebellen steht, soll das US-Militärfrachtschiff “Ocean Jazz” im Golf von Aden attackiert haben. Diese Information wurde vom Huthi-Militärsprecher Yahya Saria dem Fernsehsender Al-Masirah mitgeteilt. Es handelt sich um den vierten Angriff dieser Art seit dem Beginn der US-amerikanisch-britischen Luftangriffe auf den Jemen am 12. Januar. Eine offizielle Bestätigung aus US-Quellen steht noch aus.
In einer deutlichen Reaktion auf diese Entwicklungen einigten sich die EU-Staaten unter der Leitung des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell auf einen Militäreinsatz im Roten Meer. Ziel dieses Einsatzes, der idealerweise im Februar beginnen soll, ist es, die Sicherheit der Handelsschifffahrt in der Region zu gewährleisten.
Deutschland plant, sich mit der Fregatte “Hessen” an der Militäroperation zu beteiligen. Dies wurde von mehreren Medien unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Die Fregatte, ausgestattet mit Flugabwehrraketen und spezialisiert auf Geleitschutz und Seeraumkontrolle, kann mit ihrem Radar einen Luftraum überwachen, der so groß ist wie die gesamte Nordsee. Der Einsatz der Fregatte “Hessen” bedarf noch der Zustimmung des Bundestages, wobei eine Mehrheit für den Einsatz als sicher gilt.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) war eine der treibenden Kräfte hinter der deutschen Beteiligung an der europäischen Antwort auf die Aggression im Jemen. Sie setzte sich stark für eine Beteiligung an der britisch-amerikanischen Koalition gegen den Jemen ein.
Die Spannungen in der Region und die Eskalation des Konflikts durch den Angriff auf das US-Schiff unterstreichen die Notwendigkeit einer verstärkten Sicherheitspräsenz im Roten Meer. Diese Entwicklungen weisen auf eine neue Phase der militärischen Beteiligung Europas in einem der weltweit wichtigsten maritimen Handelswege hin.