Die Marktführerschaft von Nvidia im Bereich der Chips für künstliche Intelligenz hat das Unternehmen laut einem Bericht der Nachrichtenplattform Bloomberg unter die Lupe der US-Wettbewerbshüter gebracht.
Das Justizministerium der USA soll Informationen von Nvidia und anderen Firmen durch bindende Anfragen angefordert haben, berichtet Bloomberg.
Es bestehe die Sorge der Kartellbehörden, dass Nvidia den Wechsel von Kunden zu Konkurrenten erschweren könnte, so die Plattform auf Grundlage von Aussagen informierter Personen.
Vom Aufschwung in der künstlichen Intelligenz konnte Nvidia stark profitieren. Die Chips der Firma haben sich als bevorzugte Hardware zum Trainieren von KI-Software in Datenzentren durchgesetzt.
Das brachte Nvidia ein starkes Wachstum in Umsatz, Gewinn und Aktienpreis. Neben den Chips generiert das Unternehmen auch Einnahmen durch zugehörige Software. Konkurrenten wie AMD und Intel haben Schwierigkeiten, Nvidia in diesem Markt ernsthaft Paroli zu bieten.
Aufgrund hoher Nachfrage, insbesondere von finanzstarken Tech-Großkonzernen im KI-Wettbewerb, sind Nvidias Chips teuer und selten. Firmenchef Jensen Huang gibt daher den Vorzug an Kunden, die die Chips direkt in ihren Datenzentren nutzen wollen, anstatt sie einzulagern.
Laut Bloomberg führten Nvidias Übernahmeprojekte, insbesondere der Kauf des Unternehmens RunAI, das Software für das Management von KI-Computern entwickelt, zur Prüfung durch das Justizministerium. Die Behörden erkundigten sich auch, ob Kunden, die ausschließlich auf Nvidias Technologie setzen, besondere Vorteile erhalten.
Gestern brach der Börsenwert von Nvidia um 279 Milliarden US-Dollar (etwa 253 Milliarden Euro) ein. Noch nie zuvor hat ein US-Unternehmen an einem einzigen Tag so viel Marktwert verloren. Marktbeobachter sehen dies als Indikator für eine zunehmend vorsichtige Haltung der Investoren gegenüber Technologien im Bereich der künstlichen Intelligenz.
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