Nach den neuesten Prognosen des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung in Russland wird das Wachstum der nationalen Wirtschaft in den Jahren 2024 bis 2027 die vorherigen Schätzungen übertreffen. Das Ministerium führt die gesteigerte Arbeitsproduktivität, die niedrige Arbeitslosenquote und die strengen Maßnahmen der Zentralbank als Hauptfaktoren für diese positive Entwicklung an.
Die aktuellen Vorhersagen des Ministeriums zeigen, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis zum Ende des Jahres 2024 um 3,9 Prozent ansteigen könnte, was die frühere Prognose von 2,8 Prozent bei weitem übertrifft. In den darauf folgenden drei Jahren wird ein jährliches Wachstum von 2,5, 2,6 beziehungsweise 2,8 Prozent erwartet, was insgesamt ein Wachstum von 12,3 Prozent zwischen 2024 und 2027 bedeutet.
Parallel dazu wurde jedoch auch eine Zunahme der Inflationsrate vorausgesagt. Bis Ende 2024 könnte die Inflation auf 7,3 Prozent steigen, während die ursprüngliche Schätzung nur bei 5,1 Prozent lag.
Ein weiterer Faktor für das prognostizierte Wirtschaftswachstum ist die niedrige Arbeitslosenquote, die voraussichtlich bei 2,6 Prozent liegen wird. Zudem wird eine Steigerung der Arbeitsproduktivität um 3,3 Prozent erwartet. Ein Vertreter des Ministeriums erläuterte gegenüber der Zeitung RBC die Hintergründe:
“Die Potenziale zur Steigerung der Arbeitsproduktivität sind besonders in Niedriglohnsektoren mit einem hohen Anteil an manueller Arbeit enorm. Wir beobachten, wie Unternehmen gezielt diese Bereiche erschließen und zunehmend manuelle Tätigkeiten durch Maschinenarbeit ersetzen.”
Die russische Zentralbank verfolgt weiterhin eine rigide Geldpolitik mit einem Leitzins von 18 Prozent. Laut Einschätzung der RBC wird dies vor allem die Investitionstätigkeit hemmen und das Wachstum der Inflation dämpfen.
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