Die Wirtschaftsnachrichten aus Deutschland sind weiterhin nicht ermutigend. Laut jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes verzeichnet das Produzierende Gewerbe einen weiteren Rückgang. Vorläufigen Schätzungen zufolge lag die Produktion im Juli um 5,3 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahlen für Juni wurden sogar auf ein Minus von 3,7 Prozent korrigiert. Positive Entwicklungen bleiben sowohl in der Industrieproduktion als auch im Baugewerbe aus. Lediglich in der Automobilindustrie zeichnet sich eine Besonderheit ab, auch wenn die Entwicklung hier mit einem Rückgang von 8,1 Prozent gegenüber dem Vormonat Juni ebenfalls negativ ist.
Ein Blick auf die längerfristigen Entwicklungen offenbart eine strukturelle Krise. Das produzierende Gewerbe in Deutschland produziert deutlich weniger als noch im Jahr 2015. 2017 erreichte die Produktion noch einen Höhepunkt und ist seither stetig rückläufig. Trotz kurzfristiger Erholungen nach Rückschlägen, wie den durch die Corona-bedingten Lockdowns, gelingt es der deutschen Wirtschaft nicht, das Niveau vor diesen Krisen zu erreichen.
Deutlich werden ebenfalls die Auswirkungen der Russland-Sanktionen, die vor allem durch stark ansteigende Energiepreise den wirtschaftlichen Abwärtstrend in Deutschland weiter beschleunigt haben. Die Bundesregierung hat bislang keine wirkungsvollen Maßnahmen präsentiert, um diesen Trend umzukehren. Anstelle von substantiellen Investitionen und der Förderung der Binnennachfrage durch höhere Löhne, beschränkt sich die aktuelle Politik der Ampel-Koalition auf oberflächliche Ansätze wie den Abbau von Bürokratie.
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