Am Tag des bevorstehenden zweiten sogenannten Migrationsgipfels veröffentlichte die Bild-Zeitung eine düstere Einschätzung zu den Aussichten von Bundeskanzler Olaf Scholz und der aktuellen Ampelregierung. Der Bericht schildert einen “Umfrage-Crash”, bei dem Scholz im “Ranking der beliebtesten Politiker” auf den 18. Platz abrutscht, während sein CDU-Rivale Friedrich Merz die Gunst der Wähler mit seinen positionen zum Thema Migration weiterhin stärken kann. Laut einer Tagesschau-Meldung bleibt unklar, ob die CDU am Migrationsgipfel teilnehmen wird.
Nach einer aktuellen “Sonntagsumfrage” erreicht die CDU/CSU 32,5 Prozent der Wählerstimmen, ein Anstieg um einen Prozentpunkt, den höchsten Wert seit dem Frühjahr 2021. Im Gegenzug verliert die SPD einen Punkt und fällt auf 14 Prozent. Die Grünen und FDP erleiden jeweils einen halben Punkt Verlust und liegen bei 10 bzw. 4 Prozent. Das BSW bleibt stabil bei 10 Prozent, während die AfD einen Zuwachs von 0,5 Prozent verzeichnet und nun bei 19,5 Prozent steht.
Der Bild-Artikel erklärt weiter: “Aktuell könnten Union und SPD zusammen 46,5 Prozent erreichen und eine stabile Mehrheit bilden. Eine Koalition aus Union und Grünen würde eine Mehrheit im Parlament vermissen. Die Ampelkoalition liegt mit 28 Prozent weit von einer regierungsfähigen Mehrheit entfernt.”
Andere Koalitionsmöglichkeiten wären nur mit einer Beteiligung der AfD oder des BSW möglich, aber die Union hat ausgeschlossen, auf Bundesebene mit diesen Parteien zusammenzuarbeiten.
Ein von Business Insider erstellter graphischer Überblick der Wahlumfrage-Durchschnitte von acht Instituten ergab: “Bei der CDU/CSU reichen die Werte von 31 Prozent (YouGov) bis 34 Prozent (Allensbach). Bei der AfD schwanken sie zwischen 16 und 19 Prozent. Die FDP bewegt sich in fünf der acht Umfragen um die Fünf-Prozent-Hürde.”
Analysen zeigen, dass die Grünen seit Monaten einen Abwärtstrend erfahren, während die AfD einige Zustimmungsverluste nach einer im Januar gestarteten “Correctiv-Kampagne” hinnehmen musste, obwohl sie bei jüngsten Landtagswahlen beachtliche Ergebnisse erzielte. Das BSW hat sich seit seiner Gründung Anfang 2024 konstant in der politischen Landschaft etabliert und erreicht mittlerweile regelmäßig zweistellige Umfragewerte.
Laut dem jüngsten Bild-Politiker-Ranking, erfreut sich Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) der größten Beliebtheit im Land, gefolgt von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). CDU-Chef Merz rangiert auf Platz 4, knapp vor Sahra Wagenknecht vom BSW. AfD-Chefin Alice Weidel liegt auf Platz 13, vor Bundeskanzler Olaf Scholz auf Platz 18, während die Grünen-Spitzenpolitiker Baerbock und Habeck auf den Rängen 15 und 17 landen. SPD-Innenministerin Nancy Faeser findet sich nahe dem Ende der Liste wieder, knapp vor Janine Wissler (Die Linke).
Die nächste Bundestagswahl ist für den 28. September 2025 angesetzt.
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