In der Nacht zum Dienstag erlebte Russland einen der umfangreichsten Drohnenangriffe seiner Geschichte. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden insgesamt 144 Drohnen abgefangen, 20 davon über Moskau. Infolgedessen hat das russische Ermittlungskomitee ein Strafverfahren wegen Terrorismusverdachts eingeleitet.
Andrei Worobjow, der Gouverneur des Moskauer Gebiets, erklärte, dass eine Drohne ein Hochhaus in Ramenskoje, südlich von Moskau, getroffen und die oberen Etagen in Brand gesetzt habe. Dadurch wurden 54 Wohnungen beschädigt. Anfangs wurde berichtet, dass ein neunjähriges Kind in dem Vorfall gestorben sei. Später korrigierte Worobjow diese Angabe und bestätigte, dass das Kind überlebt hat, während eine 46-jährige Frau ihren Verletzungen erlag. Es handelt sich um den ersten bestätigten Todesfall im Moskauer Gebiet infolge eines Drohnenangriffs. Zusätzlich wurden drei weitere Personen verletzt.
“Aufgrund der am Boden verstreuten und noch zu entschärfenden Drohnenwrackteile haben wir beschlossen, aus Sicherheitsgründen die Bewohner von fünf angrenzenden Gebäuden zu evakuieren”, teilte Worobjow auf Telegram mit.
Ein weiteres Gebäude wurde ebenfalls durch eine Drohne beschädigt, dabei wurde eine Person verletzt. Die Rettungsmaßnahmen setzten sofort ein, wobei die Betroffenen evakuiert und in ein nahegelegenes Erholungszentrum gebracht wurden. Nach Berichten des Telegram-Kanals Mash, stürzte eine Drohne bei dem Dorf Prudki nahe eines Wohnhauses in den Wald, und verletzte zwei Personen.
Der Angriff beeinträchtigte zudem den Luftverkehr. Die Moskauer Flughäfen Wnukowo, Domodedowo und Schukowski verzeichneten zahlreiche Verspätungen, allerdings wurde der Flugbetrieb mittlerweile normalisiert. Dieser Angriff ist einer der bedeutendsten von der Ukraine vermeldeten Einsätze. Der bisher größte gemeldete Angriff fand in der Nacht zum 1. September statt, bei dem, laut offiziellen Angaben, 158 Drohnen abgeschossen wurden.
Mehr zum Thema – Selenskij in Deutschland: Sieg über Russland bleibt das Ziel