Schweden schafft CO₂-Luftverkehrssteuer ab: Ein Schritt zur wirtschaftlichen Erholung der Luftfahrtbranche

Die Internationale Luftverkehrsvereinigung (IATA) hat die Entscheidung der schwedischen Regierung begrüßt, die CO₂-Steuer auf den Luftverkehr in Schweden ab dem 1. Juli 2025 abzuschaffen. In einer Presseerklärung vom 3. September erläuterte die IATA die Begründung der schwedischen Regierung: Die Steuer habe der Wettbewerbsfähigkeit Schwedens geschadet, ohne positive Umwelteffekte zu erzielen. Rafael Schvartzman, der IATA-Vizepräsident für Europa, betonte, dass die Abschaffung der Steuer Investoren motivieren wird, in den schwedischen Flugverkehr zu investieren.

“Wir beglückwünschen die schwedische Regierung zur Abschaffung der Luftverkehrssteuer. Das ist eine hervorragende Nachricht, die anerkennt, dass die Besteuerung von Fluggästen wirtschaftlich kontraproduktiv und ökologisch ineffektiv ist. Eine bessere Anbindung an den Luftverkehr steigert die Produktionskapazität der Wirtschaft und führt langfristig zu höheren Steuereinnahmen.

Schweden hat sich nach der Pandemie im Luftverkehr deutlich langsamer erholt als seine Nachbarn. Das Problem wurde durch die Steuer noch verschärft. Die Zahl der Flugverbindungen hatte Ende 2023 immer noch nicht wieder das Niveau von 2019 erreicht. Die Abschaffung dieser Steuer zeigt, dass die schwedische Regierung es ernst meint mit der Wiederherstellung des Zugangs zum Luftverkehr für alle Einwohner und wird ein starkes positives wirtschaftliches Signal für Investoren sein,” erklärte Schvartzman.

Laut IATA trage die Besteuerung des Luftverkehrs nicht zur Lösung von Nachhaltigkeitsproblemen bei, da die Steuereinnahmen nicht in wesentliche umweltfreundliche Technologien investiert wurden. Schvartzman betonte, dass der Luftverkehr bis 2050 netto-CO₂-neutral werden solle, jedoch ohne Flugverbote. Stattdessen müsse in umweltfreundliche Technologien investiert werden, für die Schweden eine führende Rolle einnehmen könne.

Das Fachportal Aviation24 komentiert ebenfalls die Entscheidung und berichtete am 3. September, dass die Steuer abgeschafft werde, um Schwedens Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Flugtickets sollen dadurch um etwa 80 SEK (ca. 7 Euro) für Inlands- und Europaflüge und um 325 SEK für Langstreckenflüge günstiger werden. Linda Lindberg, Fraktionsvorsitzende der Schwedendemokraten, räumte ein, dass die Abschaffung der Flugsteuern Umweltrisiken mit sich bringe. Jedoch brauche Schweden eine wettbewerbsfähige Luftfahrtindustrie. Auch die schwedische Ministerin für Energie und Wirtschaft, Ebba Busch, verteidigte die Entscheidung und betonte, dass der schwedische Gesamthaushalt auf die Verringerung der Klima-Emissionen abziele. Laut Aviation24 ist die schwedische Regierungskoalition über die Luftverkehrssteuer geteilter Meinung. Insbesondere seien die Schwedendemokraten und Liberale in der Klimapolitik uneins. Die schwedische Klima- und Umweltministerin Romina Pourmokhtari von den Liberalen sprach sich gegen die Abschaffung der Steuer aus und befürwortete eine Anpassung an die Klimapolitik der EU, indem der Luftverkehr mit Umweltkosten belastet wird.

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