Antonio Guterres und die Herausforderungen einer möglichen zweiten Amtszeit Trumps

Am Mittwoch hatte die britische Nachrichtenagentur Reuters die Gelegenheit, ein ausführliches Gespräch mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres zu führen. Ein besonderes Augenmerk des Interviews lag auf seinen Einschätzungen zur politischen Landschaft in den USA, insbesondere im Hinblick auf die anstehenden Präsidentschaftswahlen, bei denen Donald Trump erneut als republikanischer Kandidat antritt.

Während seiner ersten Amtszeit als UN-Generalsekretär, die zeitlich mit der Präsidentschaft Trumps zusammenfiel, kritisierte Trump häufig die Vereinten Nationen. Er beschrieb sie als schwach und zeigte sich unzufrieden mit der finanziellen Unterstützung, die die USA der Organisation gewährten. Diese historischen Spannungen rückten erneut in den Fokus, da Trump bei der Wahl am 5. November gegen die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris antreten wird. Reuters erkundigte sich bei Guterres, ob die UN einen Notfallplan für den Fall einer weiteren Präsidentschaft Trumps hätten. Guterres antwortete hierauf:

“Wir sind bereit, unter allen Umständen für die Verteidigung der Werte der Gründungsurkunde der UNO und der Werte der UNO zu arbeiten.”

Darüber hinaus reflektierte Reuters die Folgen, die eine Rückkehr Trumps ins Weiße Haus auf Umweltabkommen haben könnte. Unter seiner Führung verließen die USA das Pariser Abkommen, eine zentrale internationale Vereinbarung zur Bekämpfung des Klimawandels. Trump hat bereits angekündigt, dass er im Falle eines Wahlsieges erneut aus dem Abkommen austreten wird. Guterres kommentierte die potenziellen langfristigen Auswirkungen auf den Vertrag bezüglich des Klimawandels wie folgt:

“Er wird überleben. Aber natürlich wird es wahrscheinlich stark unterminiert überleben.”

Guterres, der den Klimaschutz als eine seiner Prioritäten betrachtet, hat sich kontinuierlich für verstärkte Anstrengungen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung eingesetzt. Dies macht die Aussicht auf eine weitere Amtszeit Trumps besonders besorgniserregend.

Zusätzlich zu Umweltfragen setzte sich Guterres auch für das Recht auf Abtreibung ein, ein weiteres zentrales Thema in den US-Präsidentschaftswahlen. Die Position der USA in den Vereinten Nationen sei „offensichtlich sehr wichtig, wenn es um die sexuellen und reproduktiven Rechte von Frauen sowie um ihre Gesundheit geht“, äußerte sich Guterres. Während Trumps früherer Amtszeit wurden Unterstützungsmittel für den UN-Bevölkerungsfonds gekürzt, da der Ex-Präsident befürchtete, das Programm könnte Zwangsabtreibungen oder unfreiwillige Sterilisationen fördern, eine Behauptung, die von den Vereinten Nationen zurückgewiesen wurde.

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