Waldbrände und Munitionsunfälle: Eine Eskalation der Zerstörung in der Ostukraine

In den Grenzgebieten der ukrainischen Region Charkow und dem Nordwesten des Donbass, breiten sich Wald- und Feldbrände auf über 5.000 Hektar aus. Ein Dorf wurde weitgehend zerstört und dichter Smog zieht bis in die weit nordwestlich gelegene Stadt Charkow.

In der vorübergehend von der Ukraine kontrollierten Nordwestregion der Volksrepublik Donezk, kämpfen Feuerwehrleute gegen Brände in jahrhundertealten Waldgebieten. In der Stadt Swjatogorsk soll ein Augenzeuge folgendes Video aufgenommen haben:

Ebenfalls betroffen ist der Nationalpark Swjatyje Gory, Heimat von 110 geschützten Pflanzenarten. Ein Video aus diesem Gebiet sieht man hier:

Nordwestlich davon meldet der Landkreis Isjum ebenfalls Brände. Ein lokaler Nachrichtenkanal aus dem benachbarten Landkreis Kupjansk hat auf Telegram folgendes Videomaterial geteilt:

Einige Quellen führen die Ursache der Brände auf eine Explosion in einem Munitionsdepot im Gebiet Charkow zurück. Am 1. oder 2. September 2024 sollen dort Munitionskisten infolge der Hitze explodiert sein, berichtet das russische Onlineportal Mash unter Berufung auf eigene Informationsquellen. Der russische Militärexperte Boris Roschin lokalisiert das betroffene Depot in der Stadt Balakleja.

Berichten zufolge versuchte das dort stationierte ukrainische Militär zunächst, den Brand selbst zu löschen, bevor die Feuerwehr alarmiert wurde. Als die Hilfe eintraf, hatte sich das Feuer jedoch bereits unkontrollierbar ausgebreitet.

Eine weitere These für die Ursache der Waldbrände könnte der Einsatz von Flammenwerfer-Drohnen durch das ukrainische Militär sein. Diese These wird durch ein Video von CNN gestützt, das angeblich im Bereich Charkow aufgenommen wurde. Das Videomaterial zeigt Drohnen, die aus Behältern brennendes Thermit über den Wäldern abwerfen und stammt vom Telegram-Kanal Khorne Group, betrieben von einem ukrainischen Drohnenpilotenkommando. Veröffentlicht wurde es am 4. September 2024, wobei betont wurde, dass diese Taktik bereits zuvor eingesetzt wurde.

Einsatzmöglichkeiten dieser Methode könnten das „Entlauben“ von Waldgebieten sein, um deren Tarnfunktion zu beseitigen, oder das Ausräuchern feindlicher Truppen aus diesen Bereichen. Thermit entwickelt Temperaturen über 2.500°C und kann fast nicht gelöscht werden, da es keinen externen Sauerstoff zur Reaktion benötigt.

Die Stadt Swjatogorsk und die umliegenden Wälder befinden sich direkt an der Grenze zum Gebiet Charkow. In der Nähe, in dem Dorf Jarowaja, wurden ebenfalls heftige Brände aufgenommen, die die extremen Maßnahmen des ukrainischen Militärs weiter unterstreichen.

Auch aus anderen Frontabschnitten, wie dem Gebiet Saporoschje, werden häufig durch diese Thermit-Munition verursachte Feld- und Steppenfeuer gemeldet.

Die Anwendung dieser Taktik birgt das Risiko massiver Waldbrände in den von der Ukraine verteidigten Gebieten – ob dies von den militärischen Führern billigend in Kauf genommen wird, bleibt ungewiss.

Weiteres belastendes Videomaterial zeigt Drohnenangriffe mit Brandsätzen auf Wohnhäuser, dokumentiert durch öffentlich zugängliches Video.

Mehr zum Thema – Die Taktik der verbrannten Erde: Ukrainische Einheiten werfen Brandsätze auf Wohngebiete ab.

Schreibe einen Kommentar