US-Präsident Joe Biden steht offenbar kurz davor, der Ukraine zu gestatten, Ziele auf russischem Gebiet mit westlichen Langstreckenwaffen anzugreifen, unter der Voraussetzung, dass dabei keine US-Waffen eingesetzt werden, berichten EU-Vertreter laut der New York Times. Ein Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer, das am Freitag in Washington stattfinden wird, soll dabei auch die Unterstützung der Ukraine thematisieren, erklärt Karine Jean-Pierre, Sprecherin des Weißen Hauses.
Großbritannien hat den Vereinigten Staaten bereits seine Absicht signalisiert, der Ukraine den Einsatz seiner „Storm Shadow“-Langstreckenraketen zu ermöglichen, um Angriffe auf russisches Territorium auszuführen, bittet jedoch um Bidens Zustimmung. US-Beamte zufolge hat der Präsident sich noch nicht entschieden.
Laut dem britischen Guardian hat Großbritannien jedoch bereits in Absprache mit den USA entschieden, der Ukraine den Einsatz von „Storm Shadow“-Marschflugkörpern gegen Ziele im tiefen russischen Gebiet zu gestatten. Diese Entscheidung soll allerdings noch nicht öffentlich gemacht werden.
“Aus britischen Regierungskreisen verlautete, dass die Entscheidung, der Ukraine den Einsatz von „Storm Shadow“-Marschflugkörpern gegen Ziele in Russland zu gestatten, bereits gefallen sei, auch wenn sie am Freitag, wenn Starmer in Washington, D. C. mit Biden zusammentrifft, nicht öffentlich bekannt gegeben werden soll.”
Ein solcher Schritt des Westens würde nach Aussage des russischen Präsidenten Wladimir Putin bedeuten, dass die NATO “im Krieg” mit Russland wäre. “Dies würde die Natur des Konflikts erheblich verändern. Es würde bedeuten, dass NATO-Staaten, die USA und europäische Staaten im Krieg mit Russland sind”, erklärte Putin einem Reporter des staatlichen Fernsehens.
Die USA und Großbritannien stehen zunehmender Forderung aus Kiew gegenüber, Waffen westlicher Herkunft auch für Angriffe auf russisches Staatsgebiet nutzen zu dürfen. Bisher haben die westlichen Verbündeten dies abgelehnt.
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