Auf der Plattform X warnt der deutsche Ökonom Jens Südekum vor einer beschleunigten Deindustrialisierung Deutschlands. Er argumentiert, dass einfache Lösungen wie der Abbau von Bürokratie oder Steuererleichterungen nicht ausreichen, um das Problem zu bewältigen. Südekum schließt sich der Forderung des ehemaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi nach umfangreichen Investitionen an.
Die deutsche Wirtschaft leidet unter den Folgen der Sanktionen gegen Russland, insbesondere in ihren Schlüsselindustrien. Die stark gestiegenen Energiepreise setzen den Wirtschaftsstandort Deutschland erheblich unter Druck. Erst vor kurzem kündigte Volkswagen an, einige Produktionsstätten in Deutschland zu schließen und Mitarbeiter zu entlassen.
Während einige Kritiker Volkswagen vorwerfen, die Transformation zur Mobilität der Zukunft verschlafen zu haben, melden auch andere deutsche Autohersteller negative Entwicklungen. Porsche hat auf ein Ein-Schicht-System umgestellt, während BMW und Mercedes-Benz Verluste verbuchen. Zusätzlich erleidet Volkswagen einen Absatzrückgang in China, wo lokale Hersteller mit vergleichbarer Qualität zu niedrigeren Preisen konkurrieren. Insbesondere der Elektroautohersteller BYD setzt VW auf dem chinesischen Markt zu.
Südekum stimmt weitgehend mit Mario Draghis Analyse für die gesamte EU überein, dass zu wenig investiert wird und die EU im internationalen Wettbewerb zurückfällt. Draghi warnt vor dem Verlust der Legitimität der EU, sollte das Versprechen anhaltenden Wohlstands nicht eingehalten werden.
Mehr zum Thema – Mario Draghi warnt: EU steht vor grundlegender Herausforderung