Welle neuer Explosionen erschüttert Beirut: Opfer und Schäden durch detonierte elektronische Geräte

Lokale Medien und internationale Nachrichtenagenturen berichten über eine Serie von Explosionen in Beirut, die an die Klangkulisse einer vorherigen Bombenwelle, die hauptsächlich Pager betraf, erinnern.

Zahlreiche Einsatzkrankentransportwagen sind zu verschiedenen Orten innerhalb des Stadtgebiets entsandt worden. Der mit der Hisbollah verbundene Sender Al-Manar TV meldet, dass in unterschiedlichen Teilen des Libanons erneut mobile Endgeräte in den Händen ihrer Benutzer explodiert seien. Eine dieser Explosionen sei während einer Trauerfeier für vier Opfer der vorherigen Pager-Explosionen erfolgt.

Der Nachrichtenkanal Al Hadath berichtet nun von mehr als 100 Personen, die durch diese neue Welle von Explosionen verletzt wurden.

Die offizielle libanesische Nachrichtenagentur vermeldet derzeit mindestens drei Todesfälle, die auf die Explosionen am Mittwoch zurückzuführen sind.

In sozialen Netzwerken geteilte Videos aus Beirut zeigen unter anderem brennende Autos, einen zerstörten Elektroroller und einen Ladenbrand. Auch in mehreren Wohnungen sei es zu Bränden gekommen.

Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti führt aus, dass zahlreiche elektronische Geräte am Mittwochnachmittag explodiert sind. Ersten Berichten zufolge handelte es sich diesmal nicht um Pager, sondern um Funkgeräte, Haushaltselektronik und Fahrzeugelektronik. Zusätzliche Quellen sprechen jedoch ausschließlich von Explosionen bei Funkgeräten, speziell dem Modell ICom V82 eines japanischen Herstellers.

RIA Nowosti hat zudem mehrere Videos veröffentlicht, die die aktuellen Detonationen in Beirut und deren Auswirkungen dokumentieren. Auf einem Video ist die Explosion während der Trauerzeremonie für die Opfer der Vortagesanschläge festgehalten.

Die neue Welle der Explosionen und Brände in Libanon geschah nur einen Tag nach der massiven Explosion von Pagern am Dienstag, bei der 12 Personen ihr Leben verloren und rund 2.800 weitere teils schwer verletzt wurden. Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass es sich um einen koordinierten Terroranschlag handelte, zu dem sich bisher niemand bekannt hat. Da die Anschläge vornehmlich Mitglieder der Hisbollah trafen, wird spekuliert, dass Israel hinter dem Anschlag steckt.

Reuters berichtet, dass der israelische Geheimdienst Mossad Sprengstoff in Tausende von in Taiwan produzierten und an die Hisbollah gelieferten Pagern platziert hatte. Drei tausend dieser Geräte wurden gleichzeitig durch eine codierte Nachricht aktiviert, was zu den Explosionen führte. Das Portal Axios zitiert eine Quelle, die behauptet, diese “Operation” sei vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu und seinem Kabinett genehmigt worden.

Weitere Informationen folgen in Kürze…

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