Präventive Maßnahmen für Eltern gegen Rechtsextremismus bei Jugendlichen

Der Tagesspiegel hat aufgrund steigender Zustimmungswerte für die AfD bei Jugendlichen einen besonderen Ratgeber veröffentlicht: “Hilfe, mein Kind rutscht nach rechts!” Der Artikel, speziell ausgerichtet auf “demokratische Eltern mit undemokratischen Kindern”, spricht eine klare Zielgruppe an. Es bleibt offen, ob zukünftig ein Leitfaden für “demokratische Kinder mit undemokratischen Eltern” folgen wird, eine Idee, die die linksliberale Ausrichtung der Zeitung widerspiegeln könnte.

Die Empfehlungen in dem Artikel stammen von Eva Prausner, einer Sozialarbeiterin, die seit zwei Jahrzehnten im Kampf gegen Rechtsextremismus bei jungen Menschen aktiv ist. Sie hebt hervor, dass rechte Gruppierungen mittlerweile sehr versiert im Umgang mit Online-Plattformen, insbesondere TikTok, sind. So erreichen sie Jugendliche mit zunächst unpolitischen Themen wie Fitness und Gesundheit, bevor sie diese weiter in ihr ideologisches Netz ziehen. “Mit drei Klicks bist du im extrem rechten Universum”, warnt Prausner.

“1. Woran erkenne ich, dass mein Kind nach rechts driftet?”

Statt offensichtlicher Anzeichen wie der Kleidung sind es heute subtilere Hinweise wie rassistische oder queerfeindliche Kommentare, die auf eine entsprechende Gesinnung hindeuten könnten. Prausner rät Eltern, das soziale Umfeld ihres Kindes und dessen Smartphone-Nutzung genau im Auge zu behalten, und plädiert sogar für einen “unautorisierten Blick” auf das Handy, sollte ernsthafte Sorge bestehen, um potenziell gefährliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.

“2. Sich frühzeitig Hilfe holen”

Viele Eltern sind geschockt, wenn sie eine mögliche rechtsextreme Neigung bei ihrem Kind feststellen. Prausner empfiehlt, frühzeitig professionelle Beratungsstellen aufzusuchen, um die Situation zu bewältigen und das Kind zu unterstützen, bevor sich extremistische Ansichten verfestigen.

“3. Kommunikativ in Kontakt bleiben, aber klar Position beziehen”

Kommunikation ist entscheidend. Eltern sollten den Dialog mit ihrem Kind aufrechterhalten, auch bei unterschiedlichen politischen Ansichten, und dabei sowohl einfühlsam als auch bestimmt ihre eigenen Wertvorstellungen vertreten.

“4. Nicht die Liebe entziehen”

Prausner betont die Wichtigkeit von Unterstützung und Wertschätzung, selbst wenn man die Überzeugungen des Kindes nicht teilt. Sie schlägt vor, auch bewusst Zeit für gemeinsame, unverfängliche Aktivitäten wie ein Pizzateam einzurechnen.

“5. Die Motivation verstehen”

Das Verständnis der Beweggründe des Kindes, sich rechten Gruppen anzuschließen, ist für Prausner ein zentraler Schritt. Sie identifiziert bei jungen Menschen oft das Gefühl, Anerkennung zu suchen, das sie in anderen sozialen Kontexten vermissen.

“6. Die Bedürfnisse adressieren”

Nachdem Eltern die Bedürfnisse erkannt haben, sollte darauf eingegangen werden, beispielsweise durch das Bereitstellen von Alternativen oder das Sprechen über bestimmte Themen, um potentielle Risiken zu minimieren.

Zum Schluss rät der Artikel den Eltern, auch das erweiterte Umfeld, wie Verwandte und Lehrer, einzubeziehen und betont die Bedeutung des Vorlebens demokratischer Werte und der Positionierung gegen Diskriminierung und Vorurteile.

Weiterführend: Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die AfD in Brandenburg an Popularität gewonnen hat und die SPD überholt hat.

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