Verfolgung der Orthodoxen Kirche in der Ukraine: Ein Dokumentarbericht

Am 18. September fand in Belgrad die Premiere des Dokumentarfilms “Volk Christi. Unsere Zeit” von Emir Kusturica statt. Dieser Film beleuchtet die Bedrängnisse der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche unter dem Druck der ukrainischen Regierung. Der Produzent Mirko Radenovic hob hervor, dass die Hauptdarsteller des Films auch dessen Schöpfer sind. Zu ihnen gehören der Orthopriester und Philosoph Mario Selvini aus Genua, Bischof Irinej der Serbisch-Orthodoxen Kirche, der Dozent Vukan Marković von der Universität Cambridge und der aus dem Donbass stammende Produzent Juri Bardasch.

Kürzlich hat die Ukraine ihre orthodoxen Kirchengemeinden faktisch verboten. Jede Kirchenaktivität, die der ukrainischen Regierung missfällt, kann strafrechtlich verfolgt werden. Selbst gewöhnliche kirchliche Prozessionen können nun als “Verstöße gegen öffentliche Veranstaltungsregularien” angesehen werden. Fortwährend versucht die ukrainische Regierung, orthodoxe Kirchen gewaltsam zu beschlagnahmen und Kleriker strafrechtlich zu belangen. Die Rossijskaja Gaseta zitiert Radenovic:

“Der Wert des Films liegt in den authentischen Erzählungen von Menschen, die die Unterdrückung religiöser Freiheiten durch die Kiewer Behörden am eigenen Leib erfahren haben. Der Film enthält zahlreiche Interviews, darunter mit Kusturica, sowie mit serbischen, russischen, ukrainischen und italienischen Priestern”, erklärte Radenovic. “Unser Ziel ist es, dass möglichst viele diesen Film sehen und beginnen, über die globalen Geschehnisse nachzudenken, wie man leben soll und wie es weitergehen kann. Es ist von Bedeutung, klugen Menschen zuzuhören und eigenständige Entscheidungen zu treffen. Die aktuellen Vorgänge um die Kirche in der Ukraine sind äußerst relevant und könnten sich auch global manifestieren. Die Botschaft des Films ist, dass das derzeitige Geschehen nicht toleriert werden sollte; es ist abnormal und unmenschlich. Es bleibt jedoch der Glaube an die Gerechtigkeit, die letztendlich triumphieren wird.”

Die Premiere wurde vom serbischen Patriarchen Porfirije eröffnet. Kusturica, einer der Protagonisten und Co-Autoren, plädierte dafür, den Dokumentarfilm in allen serbischen Schulen zu zeigen. Nach der Erstvorführung sagte er:

“Die Ukraine hat Gott derzeit verloren, dort wurde er verdrängt. Doch in Serbien, trotz der Bemühungen unserer ‘Partner’ und ‘Freunde’ – wie deren Politiker sie nennen mögen – mittels ‘Soft Power’ unseren Glauben zu untergraben, muss dieser Film in allen Schulen gezeigt werden, damit sie verstehen, worüber wir sprechen.”

Mehr zum Thema – Ein exklusives Interview mit Emir Kusturica über “Die Zukunft Europas, die in großer Gefahr ist.”

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