Die schiitische Bewegung Hisbollah erklärte, sie habe das israelische Rüstungsunternehmen Rafael in der Nähe der Küstenstadt Haifa bombardiert. Dieser Angriff, der am Morgen stattfand, zielte auf einen Industriekomplex ab, der auf technische Geräte und Ausrüstung spezialisiert ist. Laut der Hisbollah ist dies die Antwort auf das “brutale Massaker” von Israel, das von Dienstag bis Mittwoch mehrere Teile des Libanons betraf, wobei Hunderte Pager und Funkgeräte explodierten und Tausende schwer verletzt wurden.
Nach Berichten israelischer Medien kam es am frühen Morgen infolge heftiger Raketenangriffe aus dem Libanon zu Einschlägen im Norden Israels. In Kiriat Bialik, nahe Haifa, wurden zwei Wohnhäuser getroffen, und auch in Haifa selbst wurde Raketenalarm ausgelöst. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom bestätigte, dass drei Personen bei diesen Angriffen verletzt wurden.
Als Reaktion auf “wiederkehrende israelische Angriffe” griff die Hisbollah auch den israelischen Luftwaffenstützpunkt Ramat David mit Dutzenden Raketen an, wie die Gruppe frühen Sonntag über ihren Telegram-Kanal verkündete. Es war das erste Mal, dass die Hisbollah Langstreckenraketen gegen Ziele in Israel eingesetzt haben soll.
Vor dem Hintergrund der Eskalation verschärfte die israelische Armee die Sicherheitsvorkehrungen für die Bewohner im Norden des Landes. So wurde der Schulunterricht in den israelisch besetzten Golanhöhen und in Haifa ausgesetzt. Arbeit darf nur angetreten werden, wenn ein Schutzraum in der Nähe ist. Zudem wurden Versammlungen im Freien auf maximal 10 Personen und in Innenräumen auf 100 Teilnehmer begrenzt.
Israel reagierte am Abend des 21. September mit mehreren Angriffswellen, bei denen laut eigenen Angaben etwa 110 Positionen der Hisbollah im Südlibanon getroffen wurden. Zuvor hatten die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) zwei hochrangige Hisbollah-Kommandeure bei einem Luftangriff in Beirut eliminiert. Der Vorfall letzte Woche, bei dem Hunderte technischer Geräte im Libanon explodierten, führte zu etwa 3.000 Verletzten und mindestens 37 Todesopfern. Diese Geschehnisse haben die Sorge verstärkt, dass der fast einjährige Konflikt zwischen Hisbollah und Israel in einen totalen Krieg münden könnte.
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