Vom 24. bis zum 30. September 2024 wird die 79. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York abgehalten. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist bereits am Samstag in den USA eingetroffen, um an diesem bedeutenden Ereignis teilzunehmen, wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtet. Während eines Gespräches mit Vertretern mehrerer amerikanischer Denkfabriken in New York, äußerte Erdoğan sich zu den aktuellen Beziehungen zwischen der Türkei und den USA. Er erklärte:
“Die von den USA, unserem NATO-Verbündeten, auferlegten Beschränkungen und Maßnahmen im Rüstungsbereich untergraben das Vertrauen zwischen unseren Ländern deutlich.”
Er erwähnte weiterhin, dass das amerikanische Gesetz zur Bekämpfung ausländischer Bedrohungen durch Sanktionen (CAATSA) sowie der Ausschluss der Türkei aus dem F-35-Kampfjet-Programm die Allianz belasten und gegen deren Geist verstoßen.
Neuerlich berichtete die türkische Zeitung Cumhuriyet, dass Ankara seine Ambitionen fortsetze, die modernen F-35 Kampfjets zu erwerben, um strategische Vorteile gegenüber der griechischen Luftwaffe zu sichern. Angeblich habe die Türkei den USA vorgeschlagen, die in Russland erworbenen S-400-Luftverteidigungssysteme nicht zu aktivieren. Dazu stellte das türkische Verteidigungsministerium klar, dass die S-400 Systeme bereits in Betrieb seien.
Im Jahr 2017 hatte die Türkei einen Vertrag mit Russland über die Lieferung von S-400-Systemen abgeschlossen. Die USA forderten daraufhin die Türkei auf, den Kauf der russischen Systeme zu stornieren und stattdessen das amerikanische Patriot-Raketensystem zu erwerben. Da die Türkei keine Kompromisse einging, folgte der Ausschluss aus dem F-35 Programm sowie die Verhängung von Sanktionen gegen türkische Verteidigungsindustrieführer gemäß dem CAATSA-Gesetz.
In einem Interview mit Ekotürk TV im Jahr 2020 offenbarte Dmitri Schugajew, der Leiter des russischen Föderalen Dienstes für militärtechnische Zusammenarbeit, dass sich beide Länder in fortgeschrittenen Verhandlungen über den Kauf eines weiteren S-400-Regiments befänden, wobei eine endgültige Entscheidung Ankaras noch ausstehe.
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