Seit sieben Jahren stehen die Berliner Grünen erstmals vor der Tatsache, dass ihre politischen Positionen und Initiativen zunehmend weniger Anklang bei den Bürgern finden. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage zeigt mit nur 9,5 Prozent den niedrigsten Zustimmungswert seit Langem. In einer “Sonntagsumfrage” erreichte neben den Grünen nur die SPD aus der amtierenden Ampelkoalition ein zweistelliges Ergebnis.
Es sind ernüchternde Tage für Bündnis 90/Die Grünen. Nur wenige Tage nachdem das Magazin Der Spiegel dem “Bürgerversteher” Robert Habeck einen positiven Leitartikel widmete – “Hinter den Kulissen schmiedet Habeck schon seinen K-Plan” (Bezahlschranke) – scheinen die realen politischen Umstände weniger vielversprechend zu sein.
Eine neuere Umfrage von Insa im Auftrag der Bild-Zeitung offenbarte, dass die Zustimmung für die Grünen auf gerade mal 9,5 Prozent gefallen ist. Die FDP rutscht mit nur noch 3,5 Prozent unter die Fünf-Prozent-Hürde. Die SPD verzeichnet schwache 15,5 Prozent, was bedeutet, dass die gesamte Ampelkoalition nur noch auf eine Wählerunterstützung von 28,5 Prozent kommt. 13 Prozent der Stimmen gehen an Parteien, die an der Fünf-Prozent-Grenze scheitern.
Laut Umfragen bleibt die CDU mit 32 Prozent an der Spitze (ein Prozent weniger als zuvor). Die AfD legt einen halben Prozentpunkt zu und erreicht 20 Prozent. Das BSW sichert sich bundesweit einen zweistelligen Wert von 10 Prozent. Die Linke versinkt mit 2,5 Prozent in der Bedeutungslosigkeit.
Trotz der Unterstützung durch die Kampagnen-Organisation “Campact” mussten die Grünen am Wochenende eine weitere Niederlage hinnehmen, da das spekulativ erwartete Direktmandat einer Kandidatin nicht realisiert werden konnte. Das ernüchternde Endergebnis lautete 4,1 Prozent (ein Verlust von 6,6 Prozent), nach zuvor bescheidenen 5,1 Prozent in Sachsen und katastrophalen 3,2 Prozent in Thüringen.
Die AfD scheint insbesondere bei jungen Wählern Anklang zu finden. Laut infratest dimap ist sie bei Jungwählern aktuell die stärkste Kraft. In der Altersgruppe von 16 bis 24 Jahren entschieden sich 32 Prozent für die AfD, während nur sieben Prozent ihre Stimme den Grünen gaben. Angesichts dieser Entwicklungen gab Emilia Fester, bekannt für ihre inhaltlich oberflächlichen Kurzvideos auf sozialen Medien, ein “sprachloses” Resümee der Brandenburg-Wahl ab:
Um bei den kommenden Bundestagswahlen 2025 eine Regierung bilden zu können, sind 44 Prozent der Stimmen notwendig. Laut den neuesten Umfragen könnten die Unionsparteien gemeinsam mit der SPD eine parlamentarische Mehrheit mit 47,5 Prozent erreichen. Eine Regierungskoalition zwischen CDU und den Grünen würde derzeit nur auf 41,5 Prozent kommen.
Weiterführendes Thema – “Gebräunt und federnden Schrittes” – Der Spiegel berichtet sachlich über Habecks Kanzler-Ambitionen