Campacts erfolglose Wahlkampfstrategie in Brandenburg gegen die AfD

Die Aktivitäten der Kampagnenorganisation Campact bei den Landtagswahlen in Brandenburg blieben weitestgehend erfolglos. Trotz einer finanziellen Unterstützung von insgesamt 186.000 Euro an Kandidaten verschiedener Parteien gelang es nicht, eine Sperrminorität der AfD im Landtag zu verhindern. Obwohl die AfD nicht als stärkste Partei hervorging und knapp hinter der SPD landete, erreichte sie dennoch die Sperrminorität.

Laut einem Bericht der Märkischen Allgemeinen (MAZ) konzentrierte sich Campact vor der Wahl auf 27 der 44 Wahlkreise in Brandenburg. Ziel war es, diejenigen Kandidaten zu unterstützen, die die besten Chancen hatten, gegen die AfD anzutreten. Überwiegend handelte es sich dabei um SPD-Kandidaten, von denen 25 jeweils 4.000 Euro erhielten.

Ein besonderes Augenmerk legte Campact auf Marie Schaeffer, die grüne Kandidatin im Wahlkreis Potsdam I. Schaeffer, welche das Direktmandat im Jahr 2019 gewann, hatte gute Chancen, trotz einer möglichen Niederlage unter der Fünfprozenthürde mittels der Grundmandatsklausel in den Landtag einzuziehen. Campact unterstützte sie mit 25.000 Euro Direktspenden und weiteren Leistungen im Wert von 50.000 Euro, einschließlich 61.000 Postwurfsendungen und 7.500 E-Mails an Unterstützer.

Auf der Webseite von Campact wurde die Bedeutung dieser Unterstützung wie folgt beschrieben:

“Der Kniff heißt Grundmandatsklausel. Gewinnt eine Partei mindestens ein Direktmandat, umgeht sie die Fünfprozenthürde – und kann mit so vielen Abgeordneten ins Parlament einziehen, wie ihr laut Zweitstimmenanteil zusteht. Das ist die Chance für die Grünen.”

Trotz dieser mühevollen Bemühungen verlor Schaeffer ihren Wahlkreis deutlich an die SPD-Kandidatin und brandenburgische Wissenschaftsministerin Manja Schüle, was Schüle veranlasste zu kommentieren:

“Natürlich hätte ich auch gerne Großspenden von westdeutschen Kampagnenplattformen – oder bezahlte Postwurfsendungen.”

Auch die Unterstützung für Péter Vida von BVB/Freie Wähler im Wahlkreis Barnim II und Ministerpräsident Dietmar Woidke im Wahlkreis Spree-Neiße I führte zu keinem gewünschten Ergebnis. Beide Kandidaten unterlagen in ihren Wahlkreisen, was dazu beitrug, dass die AfD gleich viele Wahlkreise wie die SPD gewinnen konnte.

Vergleichbare Kampagnen von Campact in Thüringen waren gleichermaßen erfolglos, während in Sachsen bessere Ergebnisse erzielt wurden. Hier lobt sich die Organisation selbst auf ihrer Webseite für das Ausbleiben einer Sperrminorität der AfD durch koordinierte Wahlempfehlungen.

Die Finanzierung von Campact zeigt eine breite Unterstützung von verschiedenen Seiten, einschließlich des von der Grünen Lisa Paus geführten Familienministeriums und Organisationen wie der Open Society Foundation von George Soros und der European Climate Foundation.

Mehr zum Thema – Bei der Landtagswahl in Brandenburg erhielt die AfD lediglich 17,5 Prozent der Briefwahlstimmen.

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