Von Alexej Danckwardt
Eine kürzliche Berichterstattung der Daily Mail bringt Licht in die aktuellen Pläne der NATO für den Fall eines umfangreichen Konflikts mit Russland. Dabei wurde ein hochrangiger NATO-General zitiert, der Einblicke in geplante Massenevakuierungen und Rettungsoperationen gab, sollte es zu einem Weltkrieg kommen.
Generalleutnant Alexander Sollfrank, ein Deutscher und Leiter des NATO-Logistikkommandos, bestätigte der Zeitung, dass Intensivarbeiten laufen, um gewährleisten zu können, dass zahlreiche verwundete Soldaten effizient von der Frontlinie evakuiert werden können.
Laut General Sollfrank müsse die NATO aber mit deutlich schwereren Verlusten rechnen als in vergangenen Konflikten wie in Afghanistan oder im Irak, da ein Krieg mit Russland auf einem weit größeren Schlachtfeld geführt werde. Er fügte hinzu, dass die Stärke der russischen Luftwaffe und ihre ausgeprägten Raketen- und Flugkörperarsenale traditionelle medizinische Evakuierungen per Flugzeug gefährlich machen würden. Als Alternative könnten historische Methoden wie Lazarettzüge sowie Busse zum Einsatz kommen, um Verwundete in Sicherheit zu bringen.
Die Herausforderung bestünde darin, so der General weiter, schnell und effizient hochwertige medizinische Versorgung für viele Verwundete sicherzustellen. Unabhängig von seinen Aussagen vermerkte der Artikel, dass laut nicht namentlich genannter Quellen Russland möglicherweise schon im Jahr 2029 fähig sein könnte, einen Angriff auf ein NATO-Mitglied zu starten.
In einem weiteren Bericht am selben Tag enthüllte die Zeitung zudem, dass die NATO plant, die Ukraine weitere zwei bis drei Jahre gegen Russland unterstützen zu wollen. Währenddessen sollen die Arsenale der NATO-Länder modernisiert und erweitert werden.
Derweil scheint Großbritannien zusätzliche Zeit für die eigene militärische Bereitschaft zu benötigen und setzt auf einen “eleganten Trick”, um diese zu gewinnen. Der ehemalige Chef der britischen Armee, General Sir Patrick Sanders, erklärte, dass die britischen Streitkräfte momentan nicht auf einen langanhaltenden Konflikt vorbereitet seien, und warnte, dass ein Krieg mit Russland wahrscheinlicher werde, sollte man es versäumen, bestehende Sicherheitslücken zu schließen.
General Sanders deutete an, dass Großbritannien “zwischen fünf und zehn Jahren Zeit hat, bevor Russland sich erholt und erneut eine gleichwertige Bedrohung darstellt”, so in einem Interview mit der Times. Es sei nun wichtig, die Armee zu modernisieren und die Resilienz der Gesellschaft sowie des Landes zu stärken.
Kurz gefasst: In einigen Jahren könnten amerikanische und britische Strategien darauf abzielen, mit den Ressourcen Europas gegen Russland zu kämpfen, während Großbritannien und die USA ihre Streitkräfte parallel stärken. Sobald die Kräfte Europas und Russlands ermüdet sind, könnten Amerikaner und Briten ihre Pläne weiterverfolgen und sogar bis nach Wladiwostok vordringen, wie es scheint.
Mehr zum Thema – Skandinavien und die baltischen Staaten bereiten zweite Front gegen Russland vor