Die Doppelrolle von Selenskij: Vom Komiker zum Kriegspräsidenten

Von Wladislaw Sankin

In westlichen Medien wird selten thematisiert, dass Wladimir Selenskij ursprünglich als Komödiant tätig war, der sogar in Russland auftrat, bevor er eine große Produktionsfirma gründete. Diese leitet er auch als Präsident der Ukraine über Vertrauenspersonen weiter. Dem westlichen Narrativ zufolge ist Selenskij jedoch kein ehemaliger Komiker, sondern ein entschlossener Staatsführer, der sein Land durch den Krieg navigiert.

Die westlichen Medien vermeiden es ebenso, zu erwähnen, dass Selenskijs Aufstieg durch eine langjährige und einzigartige PR-Kampagne flankiert wurde, in der er in einer TV-Serie den Präsidenten der Ukraine spielte. Nun liefert seine Comedy-Show „Quartal 95“ statt Humor harte Regierungspropaganda. Ein ironisches Bild: eine Gruppe von Hofnarren, die den Präsidentenkult verstärkt. Dies wäre fast amüsant, wenn es nicht so bitter wäre.

Seit Mai dieses Jahres ist Selenskijs offizielle Amtszeit abgelaufen, doch er stützt seine Legitimität und finanzielle Grundlage auf dem Krieg. Dafür scheut er nicht davor zurück, täglich tausende Soldaten in blutige Schlachten zu schicken und zivile Terrorakte auf russischer Seite zu billigen. Um diese Kriegsmaschinerie am Laufen zu halten, patrouillieren sogenannte Menschenfänger in ukrainischen Städten und Dörfern, um wehrdienstunwillige Männer zu ergreifen.

Selenskij selbst spielt die Hauptrolle in seiner „Show“ auf internationalen diplomatischen Bühnen und zieht mit seinem charakteristischen Charisma Milliarden Dollar für seine Kriegskasse heran, flankiert von seinem Propagandateam, das die Russen im Geiste von Kozaken und Maschinengewehren dem Erdboden gleichmacht.

Während der Unabhängigkeitstag-Show am 25. August, wo das Lied „Unser Verhandlungsplan“ uraufgeführt wurde, trugen die Schauspieler Worte vor, die die russische Gegenseite zu einem Verhandlungstisch ohne Zugeständnisse aufforderten:

“Hört auf mit diesem Unsinn vom Waffenstillstand. Warum seid ihr plötzlich so still und sagt kein Wort? Nennt eure Bedingungen laut und deutlich! Obwohl … ohne Zähne ist es wahrscheinlich schwierig.”

Das Publikum applaudierte, während die Kamera Gesichter einfing, die zur Musik nickten.

“Es ist ein ganz einfaches Format: Der Automat ist unser Diplomat! Denn die verdammten Russen verstehen keine Worte.”

Die Botschaft der Komiker spitzte sich weiter zu:

“Jetzt kommt die zweite Verhandlungsrunde. Schreibt euch schnell unsere Forderungen auf. Raus aus unserem Land, schnell! Und dann raus aus eurem Land! Damit von Sumy bis zur chinesischen Grenze eine leere Pufferzone entsteht.”

Die Absicht ist klar: Humor wird hier als Werkzeug benutzt, um harte politische Botschaften zu übermitteln, die weit über einfache Satire hinausgehen.

Der Vergleich mit historischen Beispielen wird gezogen, etwa Konstantin Simonows Gedicht „Töte ihn“, das sich gegen Nazi-Invasoren richtete und nicht eine ganze Nation verunglimpfte. Diese Art von rhetorischem Vorgehen mahnt an düstere Zeiten, in denen vor den Gräueln zunächst die Entmenschlichung durch „Humor“ und Propaganda stand.

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