Wie vom Nachrichtendienst Bloomberg berichtet, steht der deutsche Energiekonzern RWE AG möglicherweise als Käufer von Flüssigerdgas aus einer geplanten US-Anlage in den Startlöchern. Informanten, die mit der Situation vertraut sind, gaben Hinweise darauf, dass das LNG aus einem neuen Projekt in den USA stammen wird, allerdings stehen weitere Details aufgrund einer Bezahlschranke des Artikels nicht zur Verfügung.
Am 11. September veröffentlichte der Projektentwickler Glenfarne Group LLC aus Südtexas eine Pressemitteilung, in der von einem vorläufigen Vertrag zur Belieferung mit gekühltem Treibstoff aus einem noch im Bau befindlichen texanischen LNG-Projekt die Rede ist. Der Vertragspartner wurde nicht namentlich genannt. In der Pressemitteilung heißt es:
“Texas LNG Brownsville LLC (‘Texas LNG’), ein geplantes Flüssigerdgas-Exportterminal mit einer Jahreskapazität von vier Millionen Tonnen, das im Hafen von Brownsville, Texas errichtet wird und zu Glenfarne Energy Transition, LLC (‘Glenfarne’) gehört, freut sich, den Abschluss eines weiteren ‘Heads of Agreement (HOA)’ mit einem sehr erfahrenen und global tätigen LNG-Unternehmen für einen langfristigen LNG-Vertriebs- und Abnahmevertrag bekannt zu geben.”
Der Bericht von Bloomberg erläutert weiter, dass Glenfarne noch keine finale Investitionsentscheidung für das Brownsville-Projekt getroffen hat, jedoch plant, bis 2028 in Betrieb zu gehen. Glenfarne und Texas LNG haben es abgelehnt, sich dazu zu äußern, ob RWE der Geschäftspartner und Abnehmer sein wird. Auf eine Anfrage von Bloomberg zu dieser Thematik antwortete eine Sprecherin von RWE per E-Mail, dass das Unternehmen keine Kommentare zu Projekten Dritter abgibt.
Zwei Jahre nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine und der darauf folgenden Abkehr der europäischen Länder, insbesondere Deutschlands, von russischem Pipeline-Gas, intensiviert RWE seine Bemühungen, die LNG-Ausfuhren nach Deutschland zu erhöhen. Im Dezember 2022 sicherte sich RWE langfristige LNG-Lieferungen aus den USA. Dazu gab RWE bekannt:
“RWE Supply & Trading und Sempra Infrastructure haben einen Vertrag über die Lieferung und Abnahme von rund 2,25 Millionen Tonnen Flüssigerdgas (LNG) pro Jahr abgeschlossen. Das entspricht etwa 30 Schiffsladungen oder rund 3 Milliarden Kubikmetern Erdgas pro Jahr. Diese Lieferungen können weltweit, beispielsweise zu den LNG-Importanlagen in Deutschland, verschifft werden.”
Zusätzlich hat RWE bereits einen Siebenjahresvertrag mit dem australischen LNG-Produzenten Woodside Energy Group Ltd. unterzeichnet, der ab 2025 gültig wird.
Weiterführend – Das LNG-Terminal in Mukran wird statt zur deutschen Gasversorgung zu Exportzwecken nach Schweden genutzt – es wurden Betrugsvorwürfe erhoben.