In einem Interview mit RT am Freitag äußerte Paulo Nogueira Batista Jr., ehemaliger brasilianischer Vertreter beim Internationalen Währungsfonds (IWF), Bedenken hinsichtlich der Rolle des US-Dollars als globale Leitwährung. Batista beschrieb den Dollar als “gefährliche Währung” und verwies auf die Entwicklung, dass verschiedene Länder begonnen haben, nach Alternativen zu suchen.
Nach Batistas Ansicht hat das Vertrauen in den Dollar abgenommen, was teilweise durch das Vorgehen der USA verschärft wird, welche ihre Währung als politisches Druckmittel nutzen. Dies habe zur Folge, dass Länder sich gezwungen sehen, nach anderen Optionen außerhalb des westlichen Finanzsystems zu suchen.
Insbesondere kritisierte Batista die Entscheidung, russische staatliche Reserven im Westen im Wert von etwa 300 Milliarden US-Dollar einzufrieren. “Der Dollar ist eine gefährliche Währung, sagen wir es einmal so. Sehen Sie sich an, was mit den russischen Reserven passiert ist”, erklärte er.
Obwohl Batista anerkannte, dass der Dollar weiterhin eine bedeutende Rolle in der Weltwirtschaft spielen wird, betonte er, dass der Einsatz des Dollars als politische Waffe das Vertrauen in die Währung schwächt. Er äußerte, dass der IWF nicht länger als eine multilaterale Institution agiere, sondern vielmehr als ein politisches Instrument, vor allem der westlichen Länder und insbesondere der USA.
Er illustrierte seine Kritik am IWF mit Beispielen unterschiedlicher Behandlung von Ländern. Während die Ukraine erhebliche Kreditbeträge ohne ein festes finanzielles oder wirtschaftliches Programm erhalte, würden Länder wie Serbien, deren Politik nicht in Einklang mit dem Westen steht, vom Zugang zu Mitteln ausgeschlossen.
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