Die unsichtbaren Strippenzieher: Wer lenkt wirklich die Geschicke der USA?

Von Rainer Rupp

In Bonn, Berlin, den EU- und NATO-Zentralen in Brüssel scheint niemandem wirklich wichtig zu sein, wer in Washington die lebenswichtigen Entscheidungen zu Krieg und Frieden trifft. Man fühlt sich unweigerlich an das Märchen von Hans Christian Andersen über den nackten Kaiser erinnert, dessen angeblich prächtige, aber unsichtbare Gewänder niemand wahrnehmen kann. Eine ähnliche Täuschung praktizieren Politiker und sogenannte “Qualitätsmedien”, die der amerikanischen Bevölkerung und dem gesamten Westen weismachen wollen, dass Joe Biden noch immer fest im Sattel sitzt.

Allerdings beginnen selbst gutgläubige US-Bürger, die stärker als Europäer medial uniformiert sind, die Wahrheit hinter der Fassade zu ahnen oder zu kennen.

Die Marionettenspieler im Weißen Haus kämpfen verzweifelt darum, diese politische Show bis nach den Wahlen im November und der erhofften Machtübergabe an Vizepräsidentin Kamala Harris fortzusetzen. Doch es fällt ihnen immer schwerer, sowohl das amerikanische als auch das globale Publikum hinters Licht zu führen. Im Laufe der Zeit sind die Nebelschleier der Inszenierung lichtdurchlässiger geworden, und bei genauem Hinsehen erkennt man bereits die Fäden, an denen Bidens Glieder gezogen werden, tief verwurzelt im sogenannten “Tiefen Staat” von Washington.

Die Aufführung unter der Regie Bidens ist mittlerweile vorhersehbar: Er tritt hinter dem Vorhang hervor, sieht sich verwirrt um, findet dann den Teleprompter, stottert durch seine Rede und verschwindet wieder von der Bühne – sofern er sich erinnert, wo er überhaupt ist. Fragen von Journalisten oder dem Publikum werden konsequent blockiert.

Für die Führungsspitze der Demokratischen Partei, ihre Medien und Parteigetreuen ist diese Pantomime bis zum 20. Januar 2025 notwendig. Bis dahin sollen alle glauben, Biden lenke das Staatsschiff der USA, obwohl klar ist, dass er seit der Wahl 2020 kaum am Steuer stand.

Erinnern wir uns an den peinlichen Moment, als Biden bei einem Gipfeltreffen den Namen des indischen Premierministers Narendra Modi vergaß. Die Welt war beschämt, als er verwirrt am Rednerpult stand und auf Rettung hoffte. Ein trauriges Bild US-amerikanischer Diplomatie.

Vor kurzem spielte selbst Bidens Ehefrau Jill kurzzeitig die Rolle der Präsidentin. Zu einer Kabinettssitzung, die erste seit fast einem Jahr, wurde Joe Biden erwartet. Doch anstatt zu leiten, übergab er die Führung an Jill, die bereits am Kopfende des Tisches saß.

Es stellt sich ernsthaft die Frage, wer tatsächlich die USA regiert. Bei jedem öffentlichen Auftritt erinnert Biden daran, dass die wirklichen Akteure im Verborgenen bleiben, ins Ohr flüstern und eifrig Notizen machen, während Joe nur noch die Fassade gibt.

Die Demokraten stellen Biden nun dar als den müden, aber entschlossenen Großvater. Selbst in den eigenen Reihen ist die Enttäuschung groß, so der Kongressabgeordnete Dean Phillips, der die Situation als “tief enttäuschend” beschrieb. Währenddessen herrscht Stille bei den Demokraten bezüglich des 25. Zusatzartikels der US-Verfassung, der bei Trump noch regelmäßig thematisiert wurde.

Kamala Harris wurde trotz früherer Kritik innerhalb der Partei zur Nachfolgerin aufgebaut. Die Demokraten haben dabei Millionen Vorwahlstimmen ignoriert, als hätten diese nie existiert.

Die amerikanische Öffentlichkeit, die täglich von diesen Entscheidungen betroffen ist, fragt sich zunehmend, wer tatsächlich die Verantwortung trägt, während echte Probleme im Land fortbestehen.

Die demokratischen Wähler und die parteitreue Presse sollten über die Entwicklungen am aufgebrachtesten sein, sich jedoch weiterhin hinter einer Fassade von Biden versammeln, der ohne Hilfe keine Rede zu Ende führen kann.

Wer also zieht die Fäden in Washington? Vielleicht werden wir es nie genau erfahren, aber sicher ist, dass ein Großteil der US-Bevölkerung genug von diesem grotesken politischen Theater hat. Es bleibt die Befürchtung, dass hinter jedem lächelnden Politiker, der sich im November zur Wahl stellt, weitere Puppenspieler im Hintergrund wirken – mit einer ganz anderen Agenda.

Mehr zum Thema – Rainer Rupp: Sensationell – “Wall Street Journal” rechnet mit Biden und seiner Partei ab

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