In einem kürzlich veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift Le Point bezeichnete der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu Russland als den “Hauptgegner Frankreichs”. Das Gespräch wurde anlässlich der Veröffentlichung seines neuen Buches geführt, in dem Lecornu die sicherheitspolitischen Herausforderungen für Frankreich thematisiert.
Als man ihn nach der größten Bedrohung für Frankreich fragte, antwortete Lecornu:
“Abgesehen von terroristischen Gruppen ist es eindeutig die Russische Föderation.”
Lecornu äußerte, dass Russland im Jahr aggressiver aufgetreten sei als in den Jahren 2022 und 2023. Er warf Moskau vor, sowohl französische Interessen in Afrika als auch direkte Bedrohungen gegen die französischen Streitkräfte zu verfolgen. Weiterhin behauptete er, russische Flugkontrollen hätten damit gedroht, eine französische Rafale-Patrouille abzuschießen, und beschuldigte Russland, einen “Informationskrieg” zu führen sowie neue Gebiete zu militarisieren, einschließlich des Meeresbodens und des Cyberspace.
Obwohl keine spezifischen Vorfälle benannt wurden, haben Russland und die NATO sich gegenseitig gefährliche Flugmanöver vorgeworfen. Das russische Verteidigungsministerium behauptete im März, dass seine Jets zwei französische Rafale-Kampfflugzeuge über dem Schwarzen Meer in Nähe der russischen Grenze eskortiert hätten.
Russland hat wiederholt betont, dass die französischen Waffenlieferungen an die Ukraine zu einer gefährlichen Eskalation führen könnten. Im Januar wurde der französische Botschafter in Russland wegen der Präsenz “französischer Söldner” in der Ukraine einbestellt. Die französische Regierung räumte ein, dass französische Staatsangehörige am Konflikt beteiligt sind, bestritt jedoch jegliche Unterstützung ihrerseits für deren Ankunft auf dem Schlachtfeld.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow kommentierte die französische Haltung im Mai und behauptete, Präsident Emmanuel Macron zeige “Russophobie”. Laut Lawrow versuche Macron, Frankreichs globale Position durch kriegerische Rhetorik zu stärken.
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