Am vergangenen Sonntag, während eines Ligaspiels in Finnland, wurden russischstämmige Spieler Ziel rassistischer Beleidigungen. Die russische Botschaft in Helsinki äußerte sich zu diesem Vorfall in einer Stellungnahme.
Während des Spiels am 3. Oktober zwischen TPS Turku und Jaro aus Pietarsaari kam es zu den Zwischenfällen. Nach Berichten des Fernsehsenders Yle, skandierten einige Zuschauer beleidigende Slogans gegen die Spieler Sergei Lasarew und Sergei Jerjomenko von Jaro.
Beide betroffenen Spieler sind ethnische Russen. Lasarew, geboren in Sankt Petersburg, ist russischer Staatsbürger, während Jerjomenko, in eine russische Familie in Finnland geboren, über eine doppelte Staatsbürgerschaft verfügt.
Die Beleidigungen führten zu einer Spielunterbrechung und zum Verweis von sieben Personen aus dem Stadion.
Kim Ekroos, der Geschäftsführer von TPS, verurteilte die rassistischen Äußerungen und sagte kurz nach dem Spiel:
“Wir entschuldigen uns bei der gesamten Fußballgemeinschaft, besonders jedoch bei dem Team von Jaro. Wir verfolgen eine strikte Nulltoleranzpolitik gegenüber Rassismus. TPS duldet kein rassistisches oder sonst unangebrachtes Verhalten.”
Die russische Botschaft lobte Ekroos’ Reaktion und äußerte die Erwartung, dass Sportorganisationen disziplinarische Maßnahmen gegen die Verantwortlichen ergreifen und zukünftig ähnliche Vorfälle verhindern.
Die Botschaft wies auch darauf hin, dass russophobe Stimmungen in Finnland “ein kritisches Niveau” erreicht hätten und sich auch im Sport zeigten. Die finnische Regierung wurde für ihre Untätigkeit in der Bekämpfung der Russophobie kritisiert. Die Botschaft kommentierte:
“In so einer Atmosphäre nehmen rassistische Stimmungen allgemein zu, und es ist nicht das erste Mal, dass ein Spiel aufgrund rassistischer Rufe gegen Spieler anderer Nationalitäten unterbrochen werden muss.”
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 verzeichnet der Westen einen Anstieg von Boykottaufrufen gegen Russland und russische Athleten. Russischen Sportlern wurde unter anderem die Teilnahme an vielen internationalen Wettkämpfen, einschließlich der Olympischen Spiele, verwehrt.
Moskau kritisiert Finnland und andere europäische Länder regelmäßig dafür, Russophobie als politisches Instrument zu nutzen.
Mehr zum Thema: Europa stellt Russophobie über Multikulturalismus