Die nordrhein-westfälische Polizei gab am Dienstag bekannt, dass es ihr gelungen ist, eine Webseite für Pädophile im Darknet zu schließen, die weltweit hunderttausende Nutzer hatte.
In einer Pressemitteilung teilte die Polizei mit, dass nach umfassenden Ermittlungen und Durchsuchungen in verschiedenen Bundesländern sechs Personen, die als Hauptverantwortliche der Darknet-Plattform gelten, festgenommen wurden.
Den festgenommenen Personen wird “die bandenmäßige Verbreitung kinderpornografischer Inhalte” vorgeworfen. Die Sicherstellungen umfassen insgesamt 1.517 Objekte, darunter Laptops, Computer, Mobiltelefone und 94 Umzugskartons voller Videokassetten und DVDs, die aktuell ausgewertet werden.
Der Umfang des beschlagnahmten Datenmaterials ist gewaltig. Die Polizei gab folgendes Beispiel:
“Alleine auf einem Rechner eines Beschuldigten sind 13,5 Terabyte auszuwerten. Bei einem Foto mit einer durchschnittlichen Dateigröße von 4 MB entspricht dies etwa 3,4 Millionen Fotos.”
Bei einer Pressekonferenz äußerte sich der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul:
“Was die Polizei Duisburg mit ihren Ermittlungen ausgelöst hat, ist kein Strohfeuer, sondern ein Flächenbrand in der Kinderpornographie-Szene. Die Szene hat nun einen Tummelplatz für ihre Widerwärtigkeiten weniger.”
Der Justizminister von Nordrhein-Westfalen, Benjamin Limbach, fügte hinzu:
“Der Ermittlungserfolg der Polizei ist ein Paukenschlag. Er sendet unüberhörbar ein Signal an alle Täterinnen und Täter von Kindesmissbrauch: Ihr könnt Euch nicht verstecken! Nicht hinter vier Wänden, nicht hinter einem Pseudonym und auch nicht im Darknet!”
Den Angaben der Ermittler zufolge gab es weltweit Nutzer in mittlerem sechsstelligem Bereich auf der Plattform. An der Operation waren Spezialeinheiten aus mehreren deutschen Bundesländern beteiligt.
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