Tod einer Demonstrantin in Odessa: Zwischen politischer Überzeugung und ungeklärten Umständen

In Odessa kam eine Demonstrantin ums Leben, die kürzlich versucht hatte, am ehemaligen Denkmal für Katharina die Große eine russische Flagge zu hissen. Die Frau wurde nach dem Vorfall von Passanten konfrontiert und anschließend von der Polizei festgenommen, wie RT DE berichtet. Der ukrainische Oppositionelle Oleg Zarjow teilte auf seinem Telegram-Kanal mit, dass die Frau im Untersuchungsgefängnis von Odessa gestorben sei.

Zarjow behauptet, die Frau sei während ihrer Inhaftierung getötet worden, gibt jedoch zu, dass diese Information noch nicht bestätigt sei. Die offizielle Aussage der Strafverfolgungsbehörden führt “Herzversagen” als Todesursache an, eine Erklärung, die laut Zarjow angesichts ihres Alters unwahrscheinlich scheint. Er vermutet, dass die Frau nach ihrer Festnahme “einfach umgebracht wurde”.

Der Vorfall ereignete sich am Abend des 7. Oktobers, dem Geburtstag des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zarjow beschreibt, wie die Frau ihre Aktion gerade begonnen hatte, als sie von umstehenden Passanten beschimpft und bedroht wurde. Ein veröffentlichtes Video zeigt, dass sie auf die Anfeindungen ruhig und mit einem Lächeln reagierte, während sie weiterhin ihre prorussischen Slogans wiederholte.

In einem weiteren Video, das anscheinend während des Verhörs auf der Polizeiwache aufgenommen wurde, hielt die Demonstrantin an ihren Überzeugungen fest. Zarjow zitiert ihre Aussage, in der sie ihre Unterstützung für Russland und Präsident Putin bekräftigte und erklärte:

“Wenn diese Leute, die für Geld das, was man uns als Heimat verkauft, verteidigen – gegen wen? Gegen unsere slawischen Brüder? Ich glaube, dass das alles von der NATO, von Amerika gemacht wird … Das wird gemacht, um die Slawen zu vernichten.”

Sie äußerte weiter:

“Ich unterstütze die russische Welt, ich unterstütze Russland, ich unterstütze Wladimir Wladimirowitsch Putin.”

Jan Gagin, Berater des Oberhaupts der Donezker Volksrepublik, hatte vorgeschlagen, die inhaftierte Frau in die Liste für einen Gefangenenaustausch aufzunehmen, doch dafür habe die Zeit nicht ausgereicht. Zarjow betonte abschließend:

“In der Ukraine gibt es viele von unseren Leuten. Eine ganze Menge Leute wartet auf uns. 14.000 politische Gefangene. Wir haben sie zu befreien.”

In den Kommentaren zu Zarjows Meldung wurde die Frau als Heldin gefeiert und mit der sowjetischen Partisanin Soja Kosmodemjanskaja verglichen, die 1941 von deutschen Besatzern ermordet wurde.

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