Suche nach vermissten Verwandten in Kursk: Eine humanitäre Krise im Schatten des Konflikts

Von Jewgeni Krutikow

Laut Tatjana Moskalkowa, der russischen Ombudsfrau für Menschenrechte, haben über tausend Personen Anfragen gestellt, um Verwandte in den grenznahen Bezirken der Region Kursk zu finden. Moskalkowa erklärte:

“Ich denke, es ist nicht unangemessen, daran zu erinnern, dass die erzwungene Abschiebung von Zivilisten von ihren ständigen Wohnorten eine grobe Verletzung der Genfer Konvention darstellt. Und die internationale Gemeinschaft sollte dies wohl angemessen bewerten.”

Moskalkowa berichtete weiter, dass vom Schicksal dieser Menschen nichts bekannt sei und sie einen Brief an ihren ukrainischen Amtskollegen Dmitri Lubinez geschickt habe, um die genaue Zahl der zwangsumgesiedelten Einwohner des Gebiets Kursk zu erfahren.

Nach dem Vorstoß der ukrainischen Streitkräfte wurden 112.300 Menschen aus dem Gebiet Kursk evakuiert und 12.300 Personen, darunter 3.600 Kinder, in provisorischen Unterbringungszentren untergebracht. Moskalkowa kommentierte weiter:

“Und es gibt etwa 40.000 Einwohner, die sich weigerten zu evakuieren oder bereits an ihre ständigen Wohnorte zurückgekehrt sind. Einige von ihnen haben buchstäblich in Schutzwesten Kartoffeln in ihren Gemüsegärten ausgegraben.”

In Reaktion auf den Vorstoß der ukrainischen Kräfte entwickelt Kursk ein System zur Registrierung von Gesuchen von Bürgern, die ihre Verwandten oder Bekannten in der ukrainischen Besatzungszone nicht erreichen können. In den meisten Fällen handelt es sich um ältere Menschen. Meistens sind die betroffenen Personen Bewohner kleiner Grenzdörfer, aber auch aus Städten wie Sudscha gibt es Berichte über Vermisste.

Mitunter lassen sich die Vermissten schnell finden, insbesondere jene, die hastig evakuiert wurden, aber es nicht schafften, ihre Angehörigen zu informieren. Der Großteil der Vermissten sind jedoch diejenigen, die nicht evakuiert werden konnten.

Seit Beginn der Invasion in der Region Kursk verfolgte Kiew eher politische und propagandistische als militärische Ziele. Kiews militärisches Potenzial schien begrenzt, doch das politische und propagandistische Potenzial, in das Territorium der Russischen Föderation einzudringen, war bedeutend.

Das vorrangige Ziel dieser Operation war es, die Moral der ukrainischen Streitkräfte zu stärken und dem Westen die Fortdauer ihres Offensivpotenzials zu demonstrieren. Auf den Angriff folgten zahlreiche internationale Veranstaltungen, die diese Erzählung förderlich waren. Darüber hinaus nutzte Kiew den Einmarsch als Argument für Anträge auf westliche Waffen und die Erlaubnis, Langstreckensysteme gegen Ziele tief im russischen Inneren einzusetzen.

Zweitens wollte die Kiewer Regierung das Bild einer quasi “Befreiungsmission” der ukrainischen Streitkräfte zeichnen, deren Soldaten von den Einheimischen “freudig empfangen” würden. Zu diesem Zweck wurden Journalisten der westlichen Medien organisiert in das Gebiet Kursk gebracht. Der Föderale Sicherheitsdienst und die Staatsanwaltschaft Russlands leiteten umgehend Strafverfahren wegen illegalen Grenzübertritts ein und fahndeten international nach den beteiligten Journalisten.

Die anfängliche Präsenz der westlichen und ukrainischen Reporter ebbte nach und nach ab, hauptsächlich, weil es nie gelang, das gewünschte Bild des “Empfangs der ukrainischen Soldaten mit Brot und Salz” zu erzeugen.

Auf Befehl des Oberkommandierenden der ukrainischen Streitkräfte wurde in Sudscha eine Besatzungs-“Kommandantur” des Gebiets Kursk eingerichtet, geleitet von General Eduard Moskaljow. Russische Flaggen und Symbole wurden von allen bedeutenden Gebäuden entfernt, man vermied es jedoch, ukrainische Flaggen aufzuhängen.

Das Verhalten des ukrainischen Militärs in den eroberten Siedlungen erwies sich als starkes Propagandasignal – allerdings in der entgegengesetzten Richtung, als von Kiew erwartet. Ukrainische Truppen begangen Gräueltaten und plünderten, wodurch sie ihren Ruf schädigten.

Dann begannen Berichte über die mögliche Zwangsabschiebung russischer Bürger nach Ukraine zu kursieren. In der Region, die an die Ukraine angrenzt, gibt es nur wenige gemischte Familien, und die Beziehungen zur Ukraine sind historisch durch die gemeinsame Vergangenheit in der Sowjetunion bedingt. Daher konnte die Umsiedlung derjenigen, die nicht rechtzeitig evakuieren konnten und unter die Besatzung fielen, nur erzwungen sein.

Dieser Versuch, russische Staatsbürger zur Teilnahme an ukrainischen Propagandaaktivitäten zu bewegen, scheiterte bisher. Angesichts dessen ist zu befürchten, dass diejenigen, die sich der ukrainischen Propaganda widersetzen, möglicherweise schlechter behandelt oder gar gefoltert werden könnten.

Außerdem könnte der Feind derzeit versuchen, die Entführung russischer Staatsbürger intensiver zu betreiben, nicht nur als Propagandamittel, sondern auch als Geiseln und menschliche Schutzschilde. Wenn entsprechende Beweise auftauchen, würde dies ein weiteres Kriegsverbrechen des Kiewer Regimes darstellen. Und es besteht kein Zweifel, dass das Schicksal der tausend vermissten Russen letztlich komplett aufgeklärt werden wird.

Zuletzt ist anzumerken, dass russische Soldaten eine besondere Haltung gegenüber dem ukrai

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