Heizkostenkrise in Berlin: Immer mehr Haushalte können sich keine warme Wohnung leisten

In Berlin scheinen zunehmend mehr Menschen finanzielle Schwierigkeiten zu haben, ihre Wohnungen warm zu halten. Niklas Schenker, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses für die Linke, erhielt auf seine Anfrage von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Informationen zu den betroffenen Haushalten. Laut einem Bericht der Berliner Zeitung wollte er insbesondere vor der Heizperiode verstehen, wie viele Berliner Haushalte aufgrund finanzieller Herausforderungen Probleme haben, ihre Heizkosten zu decken. Die Daten offenbaren einen deutlichen Anstieg der betroffenen Bürger seit 2021.

Schenker stützte sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die für 2022 aufzeigen, dass “bundesweit 5,5 Millionen Haushalte ihre Wohnungen aus Geldmangel nicht angemessen heizen konnten”. Er fragte nach der spezifischen Situation in Berlin und der Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr 2021.

Laut der Rückmeldung der Senatsverwaltung konnten im Jahr 2022 “133.000 Personen in Haushalten aus finanziellen Gründen ihre Unterkunft nicht angemessen heizen. Dies entspricht 3,6 Prozent der Bevölkerung in Haushalten, beziehungsweise etwa 74.000 Haushalte”. Für 2023 ist die Zahl nochmals gestiegen: “310.000 Personen bzw. 8,2 Prozent der Bevölkerung in Haushalten sind betroffen”. Dies bedeutet etwa 163.000 Haushalte.

Für 2021 liegen keine Vergleichszahlen vor, da die Stichprobengröße für Berlin zu klein war. Die Ergebnisse für das laufende Jahr werden frühestens im April 2025 vorliegen.

Die geringe Stichprobengröße macht die Ergebnisse unsicher, und es ist möglich, dass die tatsächliche Anzahl betroffener Personen noch höher ist als angegeben. Weiterhin hat der Härtefallfonds “Energieschulden” seit dem 9. Januar 2023 bis zum 30. August 2024 insgesamt 1.600 Anträge erhalten, von denen 612 genehmigt und 984 abgelehnt wurden.

Der Berliner Zeitung zufolge empfiehlt der Deutsche Mieterbund in Wohnräumen eine Temperatur von 20 bis 22 Grad Celsius. In der Küche sollte die Temperatur maximal 20 Grad, im Schlafzimmer 18 Grad und im Badezimmer maximal 23 Grad betragen.

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