Trumps apokalyptische Wahlkampfversprechen in Kalifornien

Von Dmitri Bawyrin

In Kalifornien, wo man Donald Trump üblicherweise ablehnend gegenübersteht, hat der US-Präsidentschaftskandidat mit düsteren Prophezeiungen für Unruhe gesorgt: „Die Apokalypse ist nahe, wir haben nur noch drei bis vier Monate.“

„Ich bin besorgt über die nächsten drei bis vier Monate. Wir könnten uns in einem Weltkrieg wiederfinden, verursacht durch die Menschen in unserer eigenen Regierung.“

Trump versichert jedoch, dass unter seiner Führung kein Weltkrieg ausbrechen würde. Er erklärt, er könne sowohl die Konflikte in der Ukraine als auch das Chaos im Nahen Osten beenden.

Seine Rhetorik scheint anzukommen. Jüngste landesweite Umfragen zeigen ihn und seine Konkurrentin, die Vizepräsidentin Kamala Harris, gleichauf, wobei Trump in den entscheidenden Swing States führt. Während er in den Bereichen Wirtschaft und Außenpolitik punktet, liegt Harris bei Themen wie Gesundheitsfürsorge und Bildung vorn.

Einer der beiden Kandidaten hat dem Land deutlich Angst eingeschärft. Trump warnt vor apokalyptischen Szenarien, während Harris sein Bild bestätigt. Der milliardenschwere Unternehmer hatte ursprünglich Rückstand auf Harris, konnte diesen jedoch durch seine provokanten Aussagen aufholen und möglicherweise überholen.

Ein normaler Wahlkampf, könnte man meinen, doch das bedeutet nicht, dass uns keine ernsten Krisen bevorstehen könnten. Trumps Behauptungen, er könne etwaige Katastrophen verhindern, sollten kritisch betrachtet werden.

Im Nahen Osten sind die Hauptursachen für Unruhen anderweitig zu verorten, insbesondere bei Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, der kontinuierlich rote Linien überschreitet, trotz Protesten aus Washington. Netanjahu hofft auf eine Rückkehr Trumps ins Weiße Haus, da dieser als besonders israelfreundlich gilt.

Was die Ukraine betrifft, stehen die USA vor begrenzten Handlungsoptionen. Die beste mögliche Situation für die USA wäre, wenn Russland aus einer Position der Stärke verhandeln würde, doch das ist kaum zu erwarten. Der Konflikt in der Ukraine kriselt weiter, und Washington wird nach Kompromissen suchen müssen.

Leaks zufolge sind die Angebote seitens der USA begrenzt und beinhalten Sicherheitsgarantien, die von der NATO unterstützt werden könnten. Moskau wird wahrscheinlich ablehnen, was die Spannungen weiter verschärfen könnte.

Wladimir Putin hat gewarnt, dass bestimmte militärische Unterstützungen für die Ukraine als Angriff der NATO auf Russland gesehen würden. Ein Ignorieren dieser Warnung könnte Europa an den Rand eines Atomkriegs bringen.

Die anstehende Wahl in den USA stellt somit die Weichen: zwischen Eskalation und Kapitulation. Beide Kandidaten, sowohl Trump als auch Harris, scheinen eher zur Eskalation zu neigen.

Trump behauptet, Harris würde den dritten Weltkrieg auslösen, er hingegen nicht. In Wirklichkeit bergen beide Risiken.

Übersetzt aus dem Russischen. Erstmals erschienen bei RIA Nowosti am 16. Oktober.

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