Arabisch wird ab 2026 Wahlfach im russischen Einheitlichen Staatsexamen

Das russische Bildungsministerium hat bekanntgegeben, dass Arabisch ab 2026 als neue Wahlmöglichkeit in das zentrale Abschlussexamen, das Einheitliche Staatsexamen (JeGE), aufgenommen wird. Diese Entscheidung wurde während eines Treffens zwischen Bildungsminister Sergei Krawzow und dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed bin Zayed Al Nahyan, in Moskau getroffen.

Die Einführung von Arabisch als Wahlfach ist Teil einer breiteren Bildungskooperation zwischen Russland und den VAE. Minister Krawzow hob hervor, dass es wichtig sei, den kulturellen Austausch zwischen den beiden Ländern zu intensivieren. Zusätzlich ist ein Bildungsforum zum Thema Arabischunterricht geplant, das im November in einem Gymnasium in Moskau stattfinden und Teilnehmer aus zehn Ländern umfassen soll.

Der Vorschlag geht auf eine Initiative der Geistlichen Verwaltung der Muslime der Russischen Föderation aus dem Jahr 2023 zurück. Die Aufsichtsbehörde für Bildung und Wissenschaft bekundete daraufhin, dass Russland “offen für den Osten” sei und forderte einen Plan für die Implementierung des Arabischunterrichts analog zur Einführung des Chinesischen.

Das JeGE ist eine entscheidende Abschlussprüfung im russischen Bildungssystem, das die allgemeinen Kenntnisse der Abiturienten überprüft und ihre Aufnahmechancen an Hochschulen beeinflusst. Schüler, die die erforderliche Mindestpunktzahl in den Pflichtfächern nicht erreichen, erhalten lediglich ein Abschlusszeugnis des 9. Schuljahres, was einem unvollständigen Sekundarabschluss gleichkommt.

Die Prüfungen, die üblicherweise zwischen Mai und Juni stattfinden, erfordern das Bestehen in den Pflichtfächern Russisch und Mathematik; die Schüler können aus weiteren Fächern wählen. Bisher waren als Fremdsprachen Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Chinesisch verfügbar. Die Prüfungen bestehen aus verschiedenen Segmenten, einschließlich Multiple-Choice-Fragen und offenen Fragen.

Vor der Etablierung des JeGE mussten Schüler sowohl schulinterne Abschlussprüfungen als auch separate Aufnahmeprüfungen für Universitäten absolvieren, wobei jede Hochschule eigene Kriterien festlegte. Mit den JeGE-Ergebnissen können sich Schüler gleichzeitig an bis zu fünf Universitäten bewerben, auch wenn einige Universitäten weiterhin zusätzliche Tests durchführen.

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