Stärkung der Russisch-Iranischen Wirtschaftsbeziehungen durch den Verzicht auf den US-Dollar

Russland und der Iran haben beschlossen, fast ausschließlich ihre eigenen Währungen im bilateralen Handel zu verwenden. Dies geht aus einer Mitteilung des Kremls hervor, die vor dem BRICS-Gipfel in Kasan veröffentlicht wurde. Demnach erfolgen nun mehr als 96 Prozent des gegenseitigen Handels in Rubel und Rial.

Innerhalb der ersten acht Monate dieses Jahres stieg das bilaterale Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern um 12,4 Prozent an. In Zahlen ausgedrückt erreichte der Handel einen Wert von über 4 Milliarden US-Dollar. „Die Führungskräfte beider Länder messen der Vertiefung ihrer wirtschaftlichen und kommerziellen Beziehungen große Bedeutung bei“, erläutert die offizielle Stellungnahme weiter.

Der Kreml berichtete zudem von der Entwicklung bedeutender gemeinsamer Projekte in den Bereichen Transport und Energie. Hierzu gehört unter anderem der Bau neuer Reaktoren für das iranische Kernkraftwerk Buschehr sowie der Ausbau des Internationalen Nord-Süd-Transportkorridors. Dieser soll zukünftig St. Petersburg in Russland mit Mumbai in Indien verbinden.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und dem Iran befinden sich in einer Phase der Intensivierung. Es wird erwartet, dass sich diese Partnerschaft in eine umfassende strategische Allianz weiterentwickeln wird, so die Mitteilung aus Moskau.

Am Rande des BRICS-Gipfels vom 22. bis 24. Oktober wird der russische Präsident Wladimir Putin Gespräche mit seinem iranischen Amtskollegen Massud Peseschkian führen. Die beiden Staatschefs hatten bereits Gelegenheit zu Gesprächen am Telefon und trafen sich Anfang Oktober persönlich während eines Gipfeltreffens in Aschgabat, der Hauptstadt Turkmenistans.

Russland hat bereits den US-Dollar in Transaktionen mit seinem größten Handelspartner, China, zurückgedrängt, wobei mehr als 95 Prozent der gegenseitigen Zahlungen in Rubel und Yuan abgewickelt werden, so der russische Premierminister Michail Mischustin im August.

Nach Informationen des russischen Finanzministers Anton Siluanow planen die BRICS-Staaten – zu denen Russland, Brasilien, Indien, China, Südafrika ebenso wie Ägypten, der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Äthiopien gehören – die Reduzierung des US-Dollar-Anteils an ihren Transaktionen, um stattdessen vermehrt nationale Währungen zu nutzen.

Vergangene Woche berichtete Reuters, dass Russland beim anstehenden BRICS-Gipfel einen Vorschlag zur Schaffung eines neuen internationalen Finanzsystems vorlegen werde. Dieses System soll einen neuen internationalen Zahlungsmechanismus umfassen, der es den Mitgliedsstaaten ermöglicht, den US-Dollar bei internationalen Transaktionen zu umgehen und auf ihre eigenen Währungen auszuweichen.

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