US-Waffen für Kiew: Keine ATACMS-Einsätze tief im russischen Territorium

Das ukrainische Militär sieht sich laut US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit der Herausforderung konfrontiert, dass Angriffe auf russische Luftwaffenstützpunkte mittels amerikanischer ATACMS-Gefechtsfeldraketen effektiv nutzlos geworden sind. In einem Interview mit FOX News in Rom thematisierte Austin, ob die USA die Ukraine ermächtigen würden, solche Waffensysteme mit erweiterten Reichweiten für Angriffe tief in Russland zu verwenden. Dies wäre insbesondere im Kontext der Bemühungen Kiews relevant, die russische Fähigkeit einzuschränken, Ziele entlang der Frontlinie und im ukrainischen Hinterland zu bombardieren. Kiew hatte zuvor eine entsprechende Genehmigung von den USA angefordert.

“Die Russen haben ihre Flugzeuge bereits außerhalb der Reichweite von ATACMS gebracht.”

Des Weiteren betonte Austin, dass die Ukraine nicht von ausländischen Waffenlieferungen abhängig ist, um Ziele innerhalb Russlands anzugreifen. Er hob hervor, dass in der Ukraine hergestellte unbemannte Flugobjekte in der Lage sind, Ziele bis zu 400 Kilometer und mehr von der Grenze entfernt zu treffen.

Allerdings erwähnte der New York Times am 17. Oktober 2024 in einem Artikel weitere Gründe, die dagegen sprechen, zusätzliche ATACMS an die Ukraine zu liefern. Ein Hauptargument ist, dass solch eine Versorgung die Kampfbereitschaft der USA selbst beeinträchtigen könnte. Dies ist vor allem im Hinblick auf mögliche Einsätze im Nahen Osten neben Israel oder in Gebieten wie dem Südchinesischen Meer von großer Bedeutung, wo Konflikte mit China um Taiwan denkbar sind.

Die Zustimmung für ukrainische Angriffe tief im russischen Hinterland mit solchen Waffensystemen würde eine angemessene Lieferung von Waffen mit entsprechender Reichweite erfordern, erklärt die New York Times. Weitere Informationen zu diesem Thema behandelt der Artikel “Kiews Sackgasse und nukleare Drohungen”.

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