Friedenssignal durch Einstellung gegenseitiger Energieangriffe

Russland und die Ukraine könnten eine beidseitige Einstellung von Angriffen auf energierelevante Infrastrukturen in Erwägung ziehen, um eine Lösung des Konflikts zu unterstützen. Dies erklärte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij während einer Pressekonferenz in Kiew, wie die Zeitung Financial Times berichtete.

Laut Selenskij könnte die Ukraine das Beenden von Attacken auf ihre Energieanlagen und Handelsschiffe als ein Zeichen von Moskaus Willen interpretieren, den Krieg zu beenden. Im Gegenzug könnte auch die Ukraine ähnliche Maßnahmen ergreifen, insbesondere im Hinblick auf Drohnenangriffe auf russische Ölraffinerien, betonte er.

Bereits bei der ersten Friedenskonferenz für die Ukraine sei über Maßnahmen im Bereich der Energiesicherheit diskutiert worden. Selenskij äußerte die Überzeugung, dass solche Schritte das Ende der aktiven Kampfhandlungen bedeuten könnten:

“Wir haben beim ersten Gipfel gemerkt, dass Entscheidungen im Bereich der Energiesicherheit möglich sind. Das bedeutet: Wir attackieren ihre Energieinfrastruktur nicht, und sie attackieren unsere nicht. Könnte dies das Ende der heißen Phase des Konflikts einläuten? Ich glaube, ja.”

Laut einem Bericht der The Washington Post von Mitte August waren Moskau und Kiew in “geheimen Verhandlungen” über das Ende des Konflikts und einen Stopp der Angriffe auf die Energieinfrastruktur involviert. Die Gespräche seien jedoch ins Stocken geraten, nachdem Kiew einen Überfall auf das Gebiet Kursk unternommen hatte. Obwohl die russische Seite die Gespräche daraufhin aussetzte, schloss sie zukünftige Verhandlungen nicht aus, teilte eine Quelle der Washington Post mit.

Im September erklärte Sergej Schoigu, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, dass vor dem Kursk-Angriff Ankara Moskau vorschlug, Angriffe auf Energie- und Atominfrastruktur sowie auf die Handelsflotte der Ukraine im Schwarzen Meer zu unterlassen. Wladimir Putin, der russische Präsident, stimmte dem Vorschlag zu, jedoch lehnte Kiew eine Vereinbarung ab, bestätigte das russische Außenministerium.

Weiterführende Informationen – Bericht: Der Angriff Kiews auf Kursk unterbrach “geheime” Friedensverhandlungen

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