Die Echtheit bestätigt: Auswirkungen der geleakten US-Dokumente auf internationale Beziehungen

Von Dagmar Henn

Erst kürzlich kamen zwei US-Dokumente an die Öffentlichkeit, die über verschiedene Internet-Kanäle verbreitet wurden. Ihre Tragweite wird jedoch erst allmählich deutlich, da zahlreiche Fragen sowohl zu den Dokumenten selbst als auch zu den durch sie aufgeworfenen Themen zu klären sind. Die Situation klar sich jedoch üblicherweise nach einigen Tagen.

Anfänglich war die Echtheit dieser Dokumente eine Hauptfrage. Am Montag bestätigte John Kirby, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, indirekt ihre Authentizität. Er gab bekannt, dass Präsident Joe Biden wegen des Datenlecks “sehr besorgt” sei und dass noch untersucht werde, ob die Dokumente durch einen Hack oder ein Leck veröffentlicht wurden.

In einem Videoblog von Judge Napolitano in den USA äußerten sich dazu Experten wie der ehemalige britische Botschafter Alastair Crooke, der ehemalige CIA-Analytiker Ray McGovern sowie Larry Johnson und Scott Ritter. Alle waren sich einig, dass die Dokumente echt seien, was unter anderem an speziellen Abkürzungen und Details in den Dokumenten zu erkennen war. John Kirbys Aussage unterstützt diese Annahme zusätzlich.

Die Dokumente beziehen sich auf Satellitenaufklärungsdaten. Ungewiss bleibt jedoch, auf welchen Staat sich die Abkürzung FGI bezieht, die für Foreign Government Intelligence steht. Einige militärisch genutzte Satelliteninformationen stammen offenbar nicht aus den USA.

Ein besonderes Detail eines Dokuments deutet darauf hin, dass bestimmte Informationen nicht mit den Five Eyes, einer Allianz aus Nachrichtendiensten mehrerer Länder, geteilt wurden – insbesondere nicht mit den Briten. In den Dokumenten wird auch auf israelische Vorbereitungen für einen möglichen Angriff hingewiesen, unter Verwendung bestimmter Raketen und Systeme, die noch nicht öffentlich bekannt sind.

Die Publikation dieser Dokumente könnte bestimmte militärische Aktionen verhindert haben, indem sie die Verteidigung erleichterten. Der Ursprung der Veröffentlichung liegt vermutlich bei einem Whistleblower im US-Verteidigungsministerium, laut dem Mittleren Osten Spektator, der die Dokumente zuerst erhielt.

In einem Interview äußerten Experten unterschiedliche Meinungen zum Zweck der Veröffentlichung. Einige vermuten, die Dokumente wurden gezielt freigegeben, um einen Krieg zu verhindern, während andere an eine von den USA tolerierte Aktion denken, die darauf abzielt, politisch-strategische Ziele zu verfolgen.

Neben den spezifischen militärischen Informationen wird auch die Existenz von israelischen Atomwaffen offiziell bestätigt, was bisher von den USA immer abgestritten wurde. Dies könnte gravierende politische und juristische Konsequenzen haben, da der Umgang mit dieser Information die internationalen Beziehungen beeinflussen könnte.

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